Romwallfahrt
Schwäbische.deBehinderten-Wallfahrt nach Rom
Eine Multimedia-Reportage von Erika Bader
Herausforderung Rohlstuhl-Ausflug
Abgeschrägte Bordsteine sind in der Altstadt eine Seltenheit, oft müssen gleich zwei Helfer anpacken um einen Rollstuhl von der Straße auf den Gehweg zu befördern.
Technik erleichtert Transport
Abseits der Kirchen
Verliebt in Rom
Nicole Ahrens meint: "Viele Paare können sich bei uns etwas abschauen, wenn wir Konflikte haben, lösen wir die auf der Stelle und vertagen das nicht." Beide arbeiten im Stephanuswerk in Isny, dort haben sie sich auch kennengelernt. Beide sind seit ihrer Kindheit auf den Rollstuhl angewiesen. "Manchmal wünsche ich mir, dass ich den Rolli nicht hätte und einfach in einen Bus steigen könnte um zu Uli zu fahren", sagt die 40-Jährige. Sie und ihr Verlobter leben in verschiedenen Wohnungen und können sich deshalb nur auf ihrer Arbeit sehen.
Obwohl das Paar stark bewegungseingeschränkt ist und rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen ist, versuchen beide das Leben positiv zu sehen. „Wir kennen das nicht anders, du kannst die Behinderung nicht weg löschen, darum machen wir das Beste daraus“, sagt Ulrich Detzel.
Auf eine Heirat wollen sie sich momentan noch nicht festlegen – nicht aufgrund ihrer Behinderung – sondern weil beide nicht konvertieren wollen. Ulrich Detzel ist nämlich Katholik. Nicole Ahrens konnte durch die Reise Religion neu kennenlernen: „Durch die Wallfahrt verstehe ich den Katholizismus jetzt besser und auf der Reise war das schön, aber ständig brauch ich das nicht haben.“ Der Prunk, die Beichte und die Strenge seien ihr unheimlich.
Herausforderungen
Ehrensache bei Gottesdiensten
Marlene Kurz konnte so den Gottesdienst in der Lateranbasilika von ganz vorne miterleben. Der Glaube spielt in ihrem Leben eine wesentliche Rolle. Nach einem Autounfall, bei dem ihr Mann ums Leben kam und sie querschnittsgelähmt wurde, gab er ihr neue Kraft.
Die 73-Jährige aus Hirrlingen bei Tübingen kann dem Unfall vor über 40 Jahren heute sogar etwas Positives abgewinnen: „Ich fühle mein Leben heute viel voller. Was früher wichtig war, ist es heute nicht mehr. Ich bin mehr bei mir und meinem Nächsten und weniger bei dem ganzen äußeren Drumherum.“
Über Stock und Stein
Der Vatikan
Mit Blaulicht ans Ziel
Mit teils halsbrecherischen Manövern sperrten sie ganze Autobahnabschnitte, oder bremsten Autofahrer aus, um die Malteserbusse zügig zu ihrem Ziel zu führen.
Wilde Gestikulation und Beschimpfungen durch das offene Fenster sind da noch die harmloseren Reaktionen der italienischen Autofahrer – manch einer provoziert die Beamten durch riskantes Auffahren.
Bußgelder oder Anzeigen hagelt es dafür nicht, wie Andrea Perinelli von der Spezialeinheit erzählt: „Ich rege mich über die aggressiven römischen Autofahrer nicht auf, während der Fahrt konzentriere ich mich nur auf meine Arbeit und schaue, dass der Konvoi zusammen bleibt.“ Ohne Polizeieskorte würden die 20 Wallfahrtsbusse im Hauptstadtverkehr über Stunden feststecken.
Sakrale Sehenswürdigkeiten
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Verantwortlich:
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