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Der Erstflug des Zeppelin NT 1997 - Friedrichshafen erinnert sich

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Der Zeppelin fliegt wieder

Der erste Zeppelin der neuen Technologie (NT) hob am 18. September 1997 in Friedrichshafen zu einem 40-minütigen Rundflug ab. Rund 30.000 Schaulustige verfolgten damals die Premiere.

Eine Multimediareportage von
Hagen Schönherr und Ingrid Augustin

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Der Weg vom Zeppelin zum NT

Nach der Katastrophe von Lakehurst im Jahre 1937 gab es jahrzehntelang keine echten Zeppeline mehr - bis 1997.

Auf den Tag genau 69 Jahre nach der ersten Fahrt des Zeppelin-Luftschiffs LZ 127 erhob sich wieder ein Zeppelin in die Lüfte: Der Zeppelin NT absolvierte am Donnerstag, 18. September 1997, seinen Jungfernflug.

Die Geschichte des Zeppelins wird auf den folgenden Seiten von ihren Anfängen zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts bis zu seiner Wiedergeburt 1997 in aller Kürze beschrieben. 







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Zeppeline sind sogenannte Starrluftschiffe, die nach ihrem Erfinder Ferdinand Graf von Zeppelin benannt wurden.

Von 1900 bis 1940 wurden sie sowohl zur zivilen Personenbeförderung als auch militärisch eingesetzt.

Nach der Entlassung aus dem Militärdienst wandte sich Ferdinand Graf von Zeppelin 1890 der Entwicklung eines Luftschiffs zu. Acht Jahre später erhielt er ein Patent für einen „Lenkbaren Luftfahrzug mit mehreren hintereinander angeordneten Tragkörpern“ – dieser Entwurf wurde allerdings niemals gebaut.

Im gleichen Jahr gründete er die „Gesellschaft zur Förderung der Luftschifffahrt“. Zudem wurde mit dem Produktion von Teilen für den ersten Zeppelin LZ 1 begonnen, der am 2. Juli 1900 in der Manzeller Bucht zum ersten Mal aufstieg.

Nach einer Reihe von finanziellen Problemen und technischen Rückschlägen konnte der Graf 1908 die "Luftschiffbau Zeppelin GmbH" gründen und die Zeppelin-Stiftung ins Leben rufen.

Auch die militärische Führung des Deutschen Reiches setzte anfangs große Hoffnungen in die Luftschiffe. Sie wurden im Ersten Weltkrieg zur Aufklärung und für Luftangriffe mit Bomben genutzt.

Doch mit der deutschen Niederlage kam auch das vorläufige Ende der deutschen Kriegsluftschifffahrt, denn die siegreichen Alliierten verlangten eine vollständige Entwaffnung der deutschen Luftstreitkräfte – und nannten dabei im Vertrag von Versailles ausdrücklich die Luftschiffe.

Nach dem Tod von Graf von Zeppelin 1917 hatte Hugo Eckener die Führung des Unternehmens übernommen. Er setzte eher auf die friedliche Nutzung der Luftschiffe, doch wurden seien Anstrengungen, wieder Passagierfahren aufzunehmen zunächst von den Siegermächten zunichte gemacht.

Erst als es ihm gelang, den Auftrag für das dritte amerikanische Starrluftschiff nach Friedrichshafen zu holen und dank des Erfolgs der LZ 126, dem sogenannten Amerikaluftschiff, fasste das Unternehmen ab 1924 langsam wieder Fuß.
Schließlich begann mit LZ 127 „Graf Zeppelin“ ab 1928 der Höhepunkt der Zeppelin-Luftfahrt.

Der Nationalsozialismus begann ab 1933 die Zeppelin-Luftfahrt zu überschatten. Da sich bereits im Ersten Weltkrieg gezeigt hatte, dass Luftschiffe für den Kriegseinsatz nicht geeignet waren, ging es den Nationalsozialisten vor allem darum, die große Popularität der Luftschiffe für ihre Propagandazwecke auszunutzen. Nachdem Eckener die Kooperation verweigerte, übernahm die von Reichsluftfahrtminister Hermann Göring 1935 gegründete, staatliche "Deutsche Zeppelin-Reederei" den Betrieb der Luftschiffe.

1936 wurde der neue Zeppelin LZ 129 „Hindenburg“ fertiggestellt – das bis heute größte Luftfahrzeug, das jemals gebaut wurde und geflogen ist.

Doch bei der Landung in Lakehurst am 6. Mai 1937 fing das Heck von LZ 129 Feuer, und innerhalb von Sekunden ging das größte Luftschiff der Welt in Flammen auf. Die Katastrophe von Lakehurst beendete jäh die Ära der deutschen Luftschifffahrt.
  
Die LZ 127 „Graf Zeppelin“ wurde einen Monat später außer Dienst gestellt.
Im Jahr 1940 wurden auf Hermann Görings Befehl hin die letzten beiden Starrluftschiffe LZ 127 und LZ 130 abgewrackt und die letzten verbliebenen Hallen auf dem Frankfurter Flughafen gesprengt.
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Im Herbst 1988 gibt es erste Überlegungen, ob sich eine Wiedergeburt der Zeppeline technisch und marktwirtschaftlich rentieren würde.

Bereits ein Jahr später gibt es erste detaillartige Studien für einen neuen Zeppelin, die dem damaligen Oberbürgermeister Bernd Wiedmann und den Geschäftsführern Max Mugler und Heinz Kollmann von der Luftschiffbau Zeppelin (LZ) GmbH präsentiert werden.

Im Frühjahr 1990 wird eine technische Spezifikation für einen Zeppelin NT ausgearbeitet.

Der Zeppelin NT ist weltweit der einzige Luftschiff-Typ, der eine starre Innenstruktur besitzt. Mit seiner Entwicklung wurde ein neues Bauprinzip für Luftschiffe konzipiert. Dazu zählt die dreiecksförmige Konstruktion, die aus einem  Aluminium- und Kohlefaser-Fachwerk besteht, und ein innovatives Antriebskonzept mit schwenkbaren Propellern und "Fly-by-Wire"-Flugzeugsteuerung.   

Von dem Entwicklungsteam rund um Klaus Hagenlocher und Florian Windischbauer werden ein Jahr später mehrere Patente weltweit angemeldet, die unter anderem die Dreiecksstruktur des Gerippes, die Anordnung der Triebwerke und die Kohlefaserträger umfassen.

Die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH (heute ZLT Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co KG) wird 1993 mit Sitz in Friedrichshafen gegründet. Sie dient als Entwicklungs- und Produktionsgesellschaft für Zeppeline neuer Technologie.

Die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH wird im November 1995 vom Luftfahrtbundesamt in Braunschweig als Entwicklungsbetrieb anerkannt.

Im Juli 1996 wird der im Bau befindliche Prototyp des LZ N07 erstmals der Öffentlichkeit und der Presse vorgestellt, doch Ende 1996 wird festgestellt, dass der statistische Antrieb vom Luftschiff falsch berechnet wurde. Volumen und Länge des Luftschiffes müssen vergrößert werden - und das wenige Monate vor dem geplanten Erstflug.

Doch schließlich hebt der Zepplin NT am 18. September 1997 zu seinem Jungfernflug ab: Der Zeppelin NT 07 löst sich um 19.47 Uhr vom Ankermast vor der Messehalle 10 und landet nach einem 40-minütigen Rundflug vor dem neuen Zeppelin-Hangar in Allmannsweiler. Mit 110 Metern Länge, 69 Metern Breite und 32 Metern Höhe ist er die größte Halle Süddeutschlands.
   
Mittlerweile sind rund 230.000 Menschen mit dem Zeppelin NT geflogen - alleine in der Saison 2016 waren es 21.000 Passagiere.


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Die Brüder Rainer und Thomas Kliebenschedel waren beim Bau des Zeppelin NT mit beteiligt. 

Unter anderem sorgten sie dafür, dass das Luftschiff seine blaue Nase bekam und die Werbung für "Stuttgarter Hofbräu" auf der Außenhaut hielt.

Im Video erzählen die beiden, wie es dazu kam, dass sie den Zeppelin NT bemalen und bekleben durften - und wie damals die Stimmung im Hangar war. (Bitte auf "Play" links unten klicken)

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Der 18. September 1997: Häfler erinnern sich

Wie kaum ein zweites Ereignis hat der Erstflug des Zeppelin NT in den 1990er-Jahren die Bevölkerung in Friedrichshafen mobilisiert. Jeder wollte beim Start mit dabei sein. Am Ende erlebten 30.000 Menschen den Moment, in dem der Zeppelin in die Luft stieg.

Wir haben Bürger aus Friedrichshafen gebeten, ihre Fotos und Videos des Erstflug-Tags zu sammeln und uns die Geschichten zu erzählen. 
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Groß und Klein steht am Zaun. Keiner will den Moment verpassen, in dem der Zeppelin NT abhebt.

Dieses Foto hat Angrit Döhmann, damals Mitarbeiterin der Schwäbischen Zeitung, am 18. September 1997 geschossen.

Bis heute bewahre sie die Erinnerungsfotos an diesen Tag in einem kleinen Fotobüchlein auf.

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Mit den verschiedensten Verkehrsmitteln waren die Menschen gekommen, um den Zeppelin NT beim Erstflug zu sehen. 

Schließlich stehen Tausende rund um den großen Platz an der Messehalle 10, aus der der Zeppelin NT am Morgen heraus geglitten war.
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Nur eine Handvoll Menschen, darunter die alten "Zeppeliner" sowie Mannschaft und wichtige Personen aus dem Zeppelin-Umfeld, dürfen den Absperrzaun zum Zeppelin passieren.

Alle anderen warteten gespannt hinter den Gittern, bis der Zeppelin dem Himmel empor steigt.
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Der Häfler Manfred Sauter erinnert sich an den Erstflug des Zeppelin NT am 18. September 1997:

„Ich war seinerzeit Prokurist bei der LZ-GmbH und hatte von Anfang an mit dem Projekt Zeppelin NT zu tun.

Von meiner Familie waren außer mir dabei: meine Frau Elisabeth, meine Tochter Birgit Zinser und meine dreijährige Enkelin Anna Zinser

Außerdem hatte ich die in der Region lebenden alten "Zeppeliner", eingeladen. Das waren Josef Braun, Obermaschinist des Luftschiffes LZ 127 und unter anderem Teilnehmer der Weltfahrt 1929, und Eugen Bentele, ebenfalls Obermaschinist des LZ 127 und des LZ 129. Er war auch Überlebender des „Hindenburg-Unglücks". Außerdem waren die alten Zeppeliner Alfred Grözinger, Bordkoch des LZ 129 und Überlebender des „Hindenburg-Unglücks“, die ehemaligen Maschinisten Norbert Heiss und Josef Sonntag des LZ 127 und Walter Müller mit dabei. Letzterer war Elektro-Ingenieur und saß im Projektbüro der LZ-Werft.

Der 93-Jährige Josef Braun war sich seiner Würde bewusst und ist mit seiner Original Zeppeliner Mütze der Ausgehuniform erschienen.

Wir waren die einzigen, die innerhalb der Absperrung auf einer von mir mitgebrachten Bank einen Sitzplatz hatten. Das war gut so, denn wir alle mussten bis 18.47 Uhr auf den für 16 Uhr geplanten Start warten.

Startplatz des Erstfluges war die damals noch große freie Fläche im Eigentum der Zeppelin Wohlfahrt und der LZ-GmbH. In der Zwischenzeit ist das längst überbaut durch das Bodenseecenter, OBI und Kaufland.

Nach dem Start fuhr ich mit den alten "Zeppelinern" direkt zur neuen Luftschiffhalle.

Somit waren wir auch bei der ersten Landung und bei der anschließenden kleinen Feier mittendrin dabei, als Pilot Scott Dannecker nach vollbrachtem Erstflug seine obligatorische Zigarre rauchte - ein unvergessliches Erlebnis.

Zu bemerken wäre noch, dass der Erstflug des Zeppelin NT am 18. September 1997 auf den Tag genau 69 Jahre nach dem Erstflug, beziehungsweise der ersten Fahrt des erfolgreichsten Luftschiffes LZ 127 „Graf Zeppelin“ war. 

Am 26. Juni diesen Jahres, knapp 20 Jahre später, hatte meine Enkelin Anna ihren Erstflug mit dem Zeppelin NT. Es war ein Jubiläumsgeschenk von meiner Frau und mir.“















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Vom ersten Start des Zeppelin NT gibt es Hunderte von Fotos - aber nur sehr wenig Videomaterial.

Einer, der damals schon mit der Videokamera dabei war, ist Egon Ludwig vom Filmclub Friedrichshafen.

"Ich war eine Woche lang jeden Tag da draußen", sagt der heute 78-Jährige. Denn jeden Tag habe es geheißen: "Heute fliegt er ganz bestimmt."

Doch erst am 18. September 1997 wird Ludwigs Warten belohnt. "Ich habe mich mit Kamera und Stativ in den Pressebereich geschmuggelt", gesteht er heute. Dort gelangen ihm mit seiner Mini-DV-Kamera diese unvergesslichen Bilder.

Es dauerte nochmal vier Wochen, ehe Ludwig den rund 13-minütigen Film fertig geschnitten und vertont hatte - ergänzt um Aufnahmen vom Bau des Luftschiffs.

Sie können den Film mit einem Klick auf den Abspielbutton starten


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Auch die heute 77-Jährige Erna Mohr stand am Tag des Erstfluges von 9 bis 20 Uhr am Startplatz. Sie erzählt:

„Wir sind richtige Zeppelin-Fans. Wir spinnen da ein bisschen. Schon mein Vater hat dafür geschwärmt, als er 1935 nach Friedrichshafen zog. Ich selbst bin bereits zwei Mal mit dem Zeppelin geflogen.

Das Bild, das ich auf dem Foto in meinen Armen halte, habe ich am 18. September 1997 beim Erstflug des Zeppelins NT selbst gemacht und in den Flur gehängt. Dort hängt es noch heute.

Der Start des Zeppelins verzögerte sich 1997 im Laufe des Tages mehr und mehr. Dann hieß es immer plötzlich „Noi, es goht no id.“

Auch den Abflug und die Rückkehr des Japan-Zeppelins habe ich verfolgt.“












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Eine Menge Vorbereitungen mussten getroffen werden, bis das Spektakel beginnen konnte.

Auch der Häfler Erwin Wicker verfolgt die Szenen, als sich der Zeppelin NT immer wieder vom Ankermast löst, um kurz darauf wieder daran festgemacht zu werden.

Wicker, geboren 1936, hat praktisch noch selbst das Ende der alten Zeppeline miterlebt, das 1937 von der Hindenburg-Katastrophe eingeleitet wurde. Damals war er allerdings noch ein kleines Kind.


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Zeitzeuge Joachim Frick berichtet, wie er den 18. September 1997 erlebt hat. Der Hobbyfotograf verfolgte den Tag des Erstflug mit der eigenen Kamera.

„Es war kein Sommertag wie jeder andere. Es war schon ein besonderer Tag, dieser 18. September 1997. An diesem Tag sollte der Zeppelin Neuer Technologie erstmals in Friedrichshafen abheben, wie seine Vorgänger fast hundert Jahren zuvor.

Gegen 16 Uhr war der Start geplant, wurde dann aber wegen angeblichen thermischen Bedingungen auf etwa 19 Uhr verschoben."











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"Bereits am Nachmittag versammelte sich eine große Menge an Menschen, um bei diesem Ereignis mitfiebern zu können.

Auch ich als zeppelin-begeisterter Häfler „Zugereister" machte mich früh genug auf den Weg, um schon das „Aushallen" aus der Messehalle 10 und danach den Start hautnah erleben und fotografieren zu können.

Mein frühes Timing zahlte sich aus. Ich ergatterte einen prima Platz in der „ersten Reihe", nämlich direkt am Zaun, der rund um das Messegelände gezogen wurde. Immer mehr Menschen kamen hinzu und füllten so das Gelände.

Sie waren mit Fahrrädern, Mopeds oder mit Kinderwagen vor Ort. Die Autos mussten auf abgesperrten Parkplätzen abgestellt werden. Väter hatten ihre Kinder auf den Schultern sitzen, Polizisten mischten sich zur Sicherheit unter das wartende Volk. Es lag eine unheimliche Spannung in der Luft."
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"Endlich ging das große Tor der Messehalle 10 langsam auf, und die Bugspitze des Zeppelins kam zum Vorschein. An einem Laster angedockt wurde der Zeppelin aus der Halle gezogen und zu seinem vorgesehenen Startplatz gebracht. Das war für mich ein neues, spannendes Ereignis, auf das ich schon lange gewartet habe.

Da stand er nun im Sonnenlicht und ich dachte, er müsste jeden Moment in die Lüfte abheben. Aber er hing ja noch an seinem Haken. Die Begleit- und Haltemannschaften waren noch mit ihrer Arbeit beschäftigt. So was dauerte halt.

Da kam plötzlich eine kleine Gruppe mit Eugen Bentele, Zeppelinmaschinist und Hindenburg- „Überlebender", sowie Alfred Grötzinger und Ernst Fischbach, ehemalige Besatzungsmitglieder von LZ 127 vorbei. Ihnen folgten einige Leute mit Fernsehkameras und Mikrofon."


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"Nicht weit von mir entfernt blieben sie stehen und gaben den Fernsehleuten Interwiews. „Was mögen diese Zeitzeugen so viele Jahre nach der Hindenburg-Katastrophe wohl jetzt empfinden", dachte ich mir.

Die gefragten „Alt-Zeppeliner" machten für mich auf jeden Fall einen begeisterten Eindruck. „Sie werden wohl die Ersten sein, die das Privileg haben, mit dem neuen Luftschiff fliegen zu dürfen. Sollen sie auch, denn sie haben es sich verdient", war ich mir sicher."
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Dieses Bild ihres Enkels erinnert Ulla und Willy Holdenried an den spektakulären Tag vor 20 Jahren:

„Unser Enkel Enrico ist auf dem Foto drei Jahre alt. Er studiert heute in Berlin und wird in diesem Jahr 23 Jahre alt.

Wir gingen damals zum Erstflug des neuen Zeppelins und machten uns einen schönen Tag. Ja, das war schon spannend“, berichten sie stolz.
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Die Schwäbische Zeitung verfolgte den Erstflug damals auch aus der Luft. An Bord war SZ-Redakteur und Fotograf Siegfried Großkopf.

Der Pilot, der damalige Flughafenchef Hans Weiss, musste allerdings zwischenzeitlich einmal zur Landung ansetzen: Der Sprit drohte beim Warten auf den Erstflug zu Neige zu gehen.

Auf den Fotos von Großkopf ist der riesige Startplatz des Zeppelin besonders gut zu sehen - und Zuschauer hinter dem Zaun.
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Das lange Warten der Zuschauer am 18. September 1997 wurde um 19.47 Uhr endlich belohnt. 

Vor etwa 30.000 Zuschauern stieg der Zeppelin NT schließlich in die Höhe und landete anschließend vor der neuen Luftschiffhalle.
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Werner Maier aus Meckenbeuren hat heute, 20 Jahre nach dem Erstflug, eine ganz besondere Geschichte zu erzählen. 

„Ein paar Tage vor diesem Ereignis - worauf ich schon lange gewartet hatte - entschieden sich meine Frau und ich gemeinsam mit unserer damals 14-jährigen Tochter und dem Sohn von Bekannten, eine Bodensee-Umrundung mit dem Fahrrad zu unternehmen." 
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"Bereits in Konstanz brach ich mir an einem Hang in einem Waldstück den großen Zeh des rechten Fußes, weil ein gebogener Eisenstab aus dem Waldboden hervorlugte. Ich verfing mich beim Schieben meines Rades darin und stürzte. Dennoch setzte ich mit meiner Familie die Fahrt fort: Ich wollte ja den Kindern nicht die Freude verderben.

Nach einer Nacht im Zelt am Schweizer Bodenseeufer konnte ich mir kaum noch meine Sandale anziehen. Mein Fuß war derart  angeschwollen, dass er fast nicht mehr hineinpasste.

Wieder zu Hause - mit einem sehr geschwollenen Fuß und ziemlich starken Schmerzen - ging ich dann zum Arzt, der mich krankschrieb."
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"Der Tag des Erstfluges kam und da ich ja krank geschrieben war, hatte ich die Zeit, um bei dem Ereignis dabei zu sein.

Mit immer noch ziemlichen Schmerzen wartete ich zusammen mit den vielen Zuschauern den immer wieder hinausgeschobenen Start ab.

Die Bilder, die ich damals schoss, begeistern mich auch heute noch und schaue sie mir immer wieder gerne an.

Als der Zeppelin dann endlich in der Luft war, radelte ich ihm bis zum Hafenbahnhof nach und konnte ihn noch zusammen mit der Fähre und deren Umfeld ablichten.“
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Impressum

Storytelling:
Hagen Schönherr Ingrid Augustin

mit Unterstützung von Lea Dillmann, Sophie Humer-Hager und Theresa Frey

Fotos: Angrit Döhmann, Manfred Sauter, Erna Mohr, Joachim Frick, Erwin Wicke, Ulla und Willy Holdenried, G.Wache, Siegfried Großkopf, Werner Maier, Ingrid Augustin, dpa

Videos: Egon Ludwig, Ingrid Augustin

Musik: "Event Departure" von Silent Partner

Verantwortlich:
Yannick Dillinger
Copyright: Schwäbische Zeitung 2017 - alle Rechte vorbehalten
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