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Der Kalte Markt in Ellwangen

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Alle Jahre wieder nach dem Dreikönigstag beginnt Ellwangens fünfte Jahreszeit: Der Kalte Markt.
Der einstige Pferdemarkt reicht mindestens bis ins Frühmittelalter zurück. Heutzutage lädt er an fünf Tagen zu verschiedenen Veranstaltungen ein

Was der Kalte Markt zu bieten hat, haben wir zusammengefasst.

Von Annika Grunert und Regio TV Schwaben
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Der Kalte Markt hat lange Tradition. Seit über 1000 Jahren ist es das Pferdeergeinis schlechthin in Ellwangen, das jährlich viele Zuschauer und Pferde in die Stadt bringt.

Der Markt hat sogar seine eigenen Heiligen. Die Langreser Bischöfe Hariolf und Erlof, die Gründer des Klosters Ellwangen, haben 764 die Reliquien der kapadonischen Pferdezüchter Meleusippus, Eleusippus und Speusippus nach Ellwangen gebracht.

Den Namen erhielt der Kalte Markt wegen der kalten Temperaturen im Januar.
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Der Kalte Markt fand früher am 17. Januar statt, als Gedenktag des heiligen Antonius und der heiligen Drillinge (Meleusippus, Speusippus und Eleusippus), die als Pferdeheilige verehrt wurden. Anlässlich dieses Tages kamen in Ellwangen  viele Pferdehändler und Kaufinteressenten zusammen.
Im 14. Jahrhundert wurde der "Kalte Messtag" zum ersten Mal im Zinsregister der Pfarrei Ellwangen erwähnt. Damals gab es neben dem Viehmarkt bereits verschiedene Waren zu kaufen.
Im 17. Jahrhundert löste sich der Kalte Markt von dem Gedenktag der heiligen Drillinge und wurde auf den Montag nach dem Dreikönigstag verlegt.
Lange Zeit war der Kalte Markt ein reiner Pferde- und Viehmarkt, zu dessen Spitzenzeiten im 19. Jahrhundert an die 1000 Tiere zum Verkauf angeboten wurden.
Im Laufe der Zeit ließen die Angebote nach und Ende des  20. Jahrhunderts wurden keine Tiere mehr verkauft.
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Am Samstag nach dem Dreikönigstag fällt der Startschuss für den Kalten Markt. Die Kreislandjugend Ostalb lädt dann in die Ellwanger Stadthalle zum Grünen Ball ein.

Seit 39 Jahren gibt es ein buntes Programm, das von den verschiedenen Landjugenden getaltet wird.
Im Anschluss kann bei Livemusik getanzt werden.


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Sonntags gibt es anlässlich des Kalten Marktes auch einen verkaufoffenen Sonntag. Genauso lädt ein Flohmarkt zum Bummeln ein.

Außerdem starten an diesem Tag verschiedene Ausstellungen und Messen, die bis einschließlich Mittwoch dauern. Dazu gehören unter anderem die Austellung "Haus, Garten, Landwirtschaft", die Aktionstage der heimischen Landwirtschaft und die Technikmesse.
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Die drei Pferdeheiligen werden jedes Jahr mit einem feierlichen Gottesdienst geehrt. Am Sonntagabend wird dazu in die Sankt Vitus Basilika eingeladen.
Zur Tradition gehört die musikalische Unterstützung der reiterlichen Jagdhornbläser aus Ellwangen.


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Die ersten Pferde sind am Montagmorgen zu sehen bei der Prämierung, die es bereits im 19. Jahrhundert gab.
In Ellwangen werden lediglich Zuchtstuten zur Schau gestellt. Antreten dürfen Jungstuten ab dem Jahrgang 2013.
Preisrichter nehmen die Tiere genau unter die Lupe und achten sowohl auf die Bewegung als auch das Aussehen und die körperliche Verfassung.

Ein spektakuläres Bild gibt die Prämierung der Gespanne ab, von denen ebenfalls die Besten prämiert werden: Egal ob Warm- oder Kaltblut, Pony oder Pferd.
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Beim Kalten Markt darf natürlich das leibliche Wohl nicht vernachlässigt werden. Vor allem Kutteln sind zu dieser Zeit heiß begehrt.
Dabei handelt es sich um in Streifen geschnittene Pansen. Die Spezialität wird nicht nur in Deutschland serviert, sondern auch unter anderem in Ungarn, Österreich, Portugal, Italien und Frankreich.
Die schwäbische Variation, auch Saure Kutteln genannt, enthält den Vormagen vom Rind, woanders gibt es Kutteln auch aus Schafs- oder Kalbsinnereien. Die Kutteln können zu Ragout, Eintöpfen oder Suppen verarbeitet werden. Zuerst müssen sie aber gereinigt und über mehrere Stunden gewässert und in Salzwasser gegart werden.
Im Schwabenland werden die Kutteln beispielsweise mit Pfeffer, Wachholderbeeren, Essig und einem Lorbeerblatt verfeinert. Dazu werden Brot oder Bratkartoffeln gereicht.
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Zu den Traditionen des Kalten Markts gehört auch der traditionelle Frühshoppen mit Kuttelessen, zu dem der Oberbürgermeister Karl Hilsenbek einlädt.
Im Roten Ochsen wird aber nicht nur herzlich geschlemmt, sondern der OB gibt jedes Jahr Pferdewitze zum Besten.

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Beim Frühshoppen am Montag singt Franz Schenk das traditionelle Kalte-Markt-Lied:

Hurra, hurra, hurra - der Kalte Markt ist da!

Grüß Gott ihr liebe Leut die ihr versammelt heut! Ich reich zum Gruß die Hand euch allen miteinand! Jetzt geht der Rummel los, heut wird es ganz famos, am schönen heutgen Tag am Kalten Markt.

Refrain:
Die Musik und der Paukenschlag verkünden uns den heutgen Tag; es ist jetzt da, die schöne Zeit, die uns Ellwangern Herz erfreut. Drum prosit, stoßt die Gläser an, was liegt an einem Affen dran, denn dies allein das Herz erstarkt, am schönen Kalten Markt.

Refrain  

Wenn auch ein mancher schreit: fort mit der Fröhlichkeit!
Überall wo man hinschaut,
hört man der Klagen laut.
Vergiss doch ein paar Tag,
des Lebens Sorg und Plag,
Kalter Markt war immer gwest
ein Freudenfest.

Refrain

Lasst nun den Jammer zuhaus
und lacht euch herzlich aus.
Heut wolln wir lustig sein bei Bier und auch bei Wein. Solang es dies noch gibt und uns ein Mädel liebt, so lang ist′s noch nicht gfehlt auf dieser Welt.
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Bis zu 500 Pferde ziehen am Montagnachmittag durch die Ellwanger Innenstadt. Ob zu Fuß, zu Pferd oder im Gespann: An dem traditionellen Festumzug nehmen Pferdebesitzer, Landwirte, Reitervereine, Bürgergarden und Musikkapellen teil. Mit geschmückten Pferden und Kostümen begeistern sie die Zuschauer, die aus nah und fern kommen.

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Am Ende des Festumzugs werden die Siegerstuten geehrt. Am Ende des Umzuges findet die Siegerehrung der Prämierung statt. Nun bekommen die Pferde ihre Schleifen und die Besitzer ihre Urkunden.

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Am Dienstag gesellen sich zu den bereits laufenden Messen und Ausstellungen noch der Gesundheits- und Seniorentag. An diesem Tag können sich die Besucher auf dem Schießwasen rund um das Thema Gesundheit informieren.
Außerdem beginnt die zweitägige  landwirtschaftliche Verkaufsbörse.
Des Weiteren steht von Dienstag bis Mittwoch die Forsttechnik im Vordergrund.
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Nach fünf Tagen endet am Mittwoch Ellwangens fünfte Jahreszeit. Abschließend gibt es in der Innenstadt einen Krämer- sowie Ökomakt.

Am Mittwochvormittag treffen sich die Landwirte in der Ellwanger Stadthalle zur Bauernkundgebung. Dort wird jedes Jahr ein aktuelles agrarpolitisches Thema behandelt.
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Impressum

Konzeption & Produktion:
Annika Grunert

Redaktion:
Annika Grunert,  Regio TV Schwaben

Fotos / Videos /Audio:
Regio TV Schwaben, Annika Grunert, af, dpa, Thomas Siedler, Peter Schlipf

Kontakt:
schwäbische.de/ellwangen
Ipf- und Jagst- Zeitung
Aalener Straße 10
73479 Ellwangen
Tel +49 7961 9888-85
redaktion@ipf-und-jagst-zeitung.de

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