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Eine Schule für den Frieden

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Eine Schule für den Frieden

Es ist ein Projekt für den Frieden: Mit Spendengeldern aus Aalen und mit Hilfe des Landes Baden-Württemberg ist in Reyhanli nahe Antakya eine Schule für syrische Flüchtlingskinder entstanden. In Baden-Württemberg ist ein solch großes Hilfsprojekt einzigartig. Am Samstag wurde die Schule in der Nähe zur syrischen Grenze eröffnet.

Nur rund 100 Kilometer weiter tobt ein gnadenloser Bürgerkrieg in Aleppo, der in den vergangenen Tagen seinen traurigen Höhepunkt erlebt hat.

Von der Idee bis zur fertigen Schule - eine Multimedia-Reise.

Von Thorsten Vaas
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Mit einem Festakt ist die Schule für syrische Flüchtlingskinder am Samstag, 1. Oktober, in Reyhanli, einem Ort nahe Aalens Partnerstadt Antakya, eröffnet worden. Im Zweischichtbetrieb werden hier 1450 Kinder in 24 Klassen von unterrichtet.

„Mit diesem Schulbauprojekt zeigen wir gemeinsam auf, was in der Zusammenarbeit von Europa mit der Türkei möglich ist“, sagt Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler bei der Eröffnung über das Projekt, das im Juli vergangenen Jahres seinen Anfang nahm.
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Auf einer Reise in die türkische Partnerstadt fasste im Juli 2015 eine 14-köpfige Delegation um Oberbürgermeister Thilo Rentschler dem damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Claus Schmiedel, einen Entschluss: Es muss etwas getan werden – Aalen will syrischen Flüchtlingskindern in Antakya helfen.

Um ihnen Schulunterricht zu ermöglichen, soll Geld für mobile Klassenzimmer gesammelt werden. 100 000 Euro war das Ziel. Noch aus Antakya wurden die ersten 22 000 Euro an Spenden organisiert.
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Bereits nach kurzer Zeit wurde der Betrag erreicht, ja sogar übertroffen. Die Hilfsbereitschaft war und ist enorm. Zahlreiche Privatpersonen, Firmen und Institutionen spendeten, die Stadt Aalen steuerte 50 000 Euro bei. Nun hatte der Verein „Syrische Flüchtlingskinder in Antakya“, der eigens für diesen Zweck gegründet wurde, 150 000 Euro auf dem Konto. Das Land Baden-Württemberg verdoppelte den Betrag. 300 000 Euro – genug, um statt Schulcontainer anzuschaffen, eine ganze Schule zu bauen.
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Februar, 2016: Spatenstich für die Schule in Antakya. Genauer gesagt in Reyhanli, einer Stadt in der Provinz Hatay unmittelbar an der syrischen Grenze. Reyhanli und das vom syrischen Bürgerkrieg fast komplett zerstörte Aleppo liegen etwa soweit voneinander entfernt wie Aalen und Stuttgart.

Vor allem abends höre man die Bomben, die Aleppo einschlagen, erzählt Hasan Bakir Oglu, einer der Fahrer der Aalener Delegation. Doch die Menschen in der Grenzregion hätten sich daran gewöhnt, mit der Nähe zum syrischen Bürgerkrieg zu leben, sagt Antakyas Oberbürgermeister Lütfü Savas.

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„Ohne die Schule hätten die Kinder keine Chance auf Bildung“, sagt Mohammed Brimo. Der Syrer flüchtete selbst aus Idlib und unterrichtet heute an einer Schule für Flüchtlingskinder, die Antakyas zweite Partnerstadt Kiel finanziert hat. Diese Schule war Vorbild für das Aalener Projekt.

„Wenn der Krieg in Syrien vorbei ist, können die Kinder für einen dauerhaften Frieden dort sorgen“, sagt Brimo und wünscht sich, dass Deutschland der Türkei zur Seite steht, damit der Krieg im Nachbarland beendet wird.
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Mittlerweile sind rund drei Millionen Menschen aus Syrien in die Türkei geflohen. 450 000 davon haben in der Provinz Hatay Zuflucht gefunden, deren Hauptstadt Aalens Partnerstadt Antakya ist. Unter ihnen sind 150 000 Kinder und Jugendliche, von denen nur 50 000 die Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen. „Ich hoffe, dass wir für die restlichen Kinder ebenfalls Bildung ermöglichen können“, sagte Hatays neuer Gouverneur Erdal Ata bei der Eröffnung der Schule in Reyhanli.
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„Es tut uns Leid für das syrische Volk, die Menschen wurden in ein Elend gebracht“, sagt Lütfü Savas und hofft auf einen baldigen Frieden im Nachbarland, damit die Menschen nicht in Flüchtlingslagern, sondern „in ihrer Umgebung, in ihrem Land leben können“.
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„Es liegt in unserer Verantwortung, durch die Möglichkeiten bei den Städtepartnerschaften dafür zu sorgen, Verständnis und Toleranz soweit nur irgend möglich zu fördern“, sagte Thilo Rentschler. Durch Schüleraustausch, Begegnungen, im kulturellen und sportlichen Bereich – durch humanitäre Projekte. Wie auch Rentschler ist Stadtrat Roland Hamm stolz auf das Projekt. Menschen vor Ort könne so eine Perspektive gegeben werden. Und die lautet: Bildung.
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Konzeption & Produktion:
Thorsten Vaas

Redaktion:
Thorsten Vaas

Fotos / Videos:
Thorsten Vaas, Archiv

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