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Marktplatz Ellwangen

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Ellwangen feiert den neuen Marktplatz. Fast drei Jahre hat der Umbau gedauert, sechs Millionen Euro hat er gekostet.

Unumstritten war das Projekt nicht. Zuerst wegen der Kastanien, dann wegen des Servicegebäudes.

Ein multimedialer Rückblick.


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Erste Pläne, den Marktplatz zu sanieren, gab es 2006. Zuvor waren Stück für Stück große Teile der Innenstadt in diversen Sanierungsgebieten auf Vordermann gebracht worden.

Jetzt sollte auch das Herz der Stadt wieder schlagen. Denn es gab immer mehr Ladenleerstände. Als Treffpunkt hatte das Fuchseck dem Marktplatz längst den Rang abgelaufen.

2008 wurde ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Marktplatzes ausgelobt.


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Für eine Neugestaltung sollten die Kastanien weichen. 200 Jahre lang schirmten sie in einem Halbkreis die Basilika ab. Jetzt sollten sie gefällt werden.

Dagegen haben viele protestiert, denen der alte Marktplatz ans Herz gewachsen war. Dieser Konflikt wurde quasi vertagt. Wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise landeten die Umbaupläne ein paar Jahre in der Schublade.
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2011 wurde der Umbau des Markplatzes weitergeplant. Der Protest wegen der Kastanien war – warum auch immer – verstummt. Dafür wurde jetzt das geplante Servicegebäude zum Stein des Anstoßes.

In diesen Bau sollten die Tourist-Information und ein Café einziehen, um den Platz zu beleben. Doch die Vorstellung von moderner Architektur im historischen Umfeld brachte viele Ellwanger auf die Barrikaden.
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Die Junge Union sammelte binnen kürzester Frist weit über 3000 Unterschriften gegen das Servicegebäude. Kurz vorm Bürgerentscheid lehnte im Januar 2012 eine Mehrheit im Gemeinderat den Bau des Servicegebäudes ab, das deshalb über das Stadium einer Skizze nie hinaus kam.
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Im Februar 2013 begann der Umbau des Marktplatzes. Die Kastanien wurden gefällt – ein historischer Moment für Ellwangen und doch seltsam unspektakulär. Auf dem Marktplatz machten vier Männer mit Bagger und Motorsäge ihre Arbeit. Rund herum sammelten sich Zuschauer, standen mal zu dritt, mal zu viert zusammen und fotografierten, wie die Kastanien fallen.

Seit zehn bis 60 Jahren standen die 15 Rosskastanien hier. Zwei Menschengenerationen lang. Eine halbe Stunde dauerte es, sie zu fällen. Um kurz vor 9 Uhr hatte der Bautrupp mit seiner Arbeit angefangen. Mittags warne die Kastanien weg. Bis auf die letzte in der Reihe an der Oberamtsstraße. Sie wird ein Teil des neuen Marktplatzes.
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Baumaschinen zogen auf. Und die Archäologen des Landesdenkmalamts. Ihre Funde verblüfften selbst Ellwangen-Experten, weshalb sich der Umbau in die Länge zog, um genaue Untersuchungen zu ermöglichen.

Überraschung Nummer 1 war die Magdalenenkapelle vor der Basilika. Deren Existenz war zwar bekannt, ihre Größe erstaunte die Experten aber doch. Heute ist der Umriss der Kapelle ins Pflaster eingelassen.
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Überraschung Nummer 2: Die vielen Gräber. Klar war, dass der Platz vor der Basilika bis ins 18. Jahrhundert als Friedhof gedient hatte.

Doch die Zahl der Skelette überraschte doch. Sie werden von Anthropologen untersucht und dienen unteren anderem der Erforschung der Pest, die noch lange nicht ausgestorben ist, sondern bis heute in Amerika und Fernost auftritt.

Die Gebeine finden auf dem Sankt-Wolfgangsfriedhof ihre letzte Ruhe, wo auch eine Stele an die Toten erinnert.

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Überraschung Nummer 3: Die Mauerreste im Westen der Basilika. Möglicherweise sind es die Reste eines westlichen Vorbaus, wie ihn berühmte Klöster zum Beispiel in Corvey haben, wo das so genannte Westwerk noch steht.
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Jetzt ist der Marktplatz fertig. Haben sich die sechs Millionen Euro gelohnt? Der freie Blick auf Basilika und Stiftsherrnhäuser ist beeindruckend und gefällt inzwischen auch vielen der früheren Gegner.

Bei gutem Wetter spielen Kinder zwischen den Wasserfontänen. Auf Bänken und roten Sofas erholen sich Einheimische und Gäste.

Und rund um den Platz eröffnen neue Geschäfte. Ellwangens Herz schlägt wieder.


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Konzeption & Produktion:
Thorsten Vaas

Redaktion:
Beate Gralla Thorsten Vaas

Fotos:
Beate Gralla, Thomas Siedler, af, Stadt Ellwangen

Kontakt:
schwäbische.de/ellwangen
Ipf- und Jagst-Zeitung
Aalener Straße 10
73479 Ellwangen
Telefon: 07961 9888-67
redaktion@ipf-und-jagst-zeitung.de

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