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Zu Besuch beim Narrenmasken-Schnitzer

Zu Besuch beim Narrenmasken-Schnitzer

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Wo die Narren herkommen

Sie sind das Erkennungszeichen der allemannischen Fasnet: Narrenmasken. Traditionell werden sie aus Holz geschnitzt und stellen verschiedenste Tiere, Narren, Teufel oder sonstige Gestalten dar.
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Obwohl immer wieder neue Narrenfiguren entstehen, gibt es nur noch wenige Schreiner, die sie tatsächlich noch professionell von Hand und aus Holz anstatt aus Plastik herstellen.
In Ravensburg lebt und arbeitet einer der letzten hauptberuflichen Narrenmasken-Schnitzer: Jogi Weiß. In seiner Werkstatt haben wir ihn dabei begleitet, wie er eine Maske herstellt. 
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Der Narrenschöpfer

Jogi Weiß schnitzt schon seit Jahrzehnten Narrenmasken. Der Schreinermeister aus Ravensburg-Oberhofen ist einer der wenigen Masken-Schnitzer, die tatsächlich von dieser Kunst leben können.
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Die Masken begleiten ihn fast schon sein ganzes Leben.

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Anhänger

Jogi Weiß schnitzt nicht nur Masken, sondern fertigt auch Narrenpuppen, Anhänger, Anstecker und Holzschuhe für die Häs.

Die Werkbank

Nach dem Fräsen schnitzt Jogi Weiß hier die Feinheiten in die Masken.

Zur Fräse

Um zur Fräse zu gelangen, muss Jogi Weiß einmal über seinen Innenhof laufen.

Kaffee und Figuren

Jogi Weiß bekommt gerne Besuch in seiner Schreinerei. jedem bietet er dann einen Kaffee aus der Kaffeemaschine in seinem Ausstellungsraum an. Hier stellt er auch einige bereits fertiggestellte Narrenfiguren aus.

Genie im Chaos

Scheinbar wahllos verstreut liegen überall in der Schreinerei fertige oder noch unfertige Masken und Fräslinge herum. Jogi Weiß kann stets genau sagen, wo sich welche Maske gerade befindet und welcher Kunde als nächstes kommt um sie abzuholen. 

Sägen

In seinem Hinterzimmer sägt Jogi Weiß die Holzplatten in die richtige Größe und leimt sie anschließend zusammen. In der Schreinerei riecht es überall angenehm nach Kiefernholz und ein feiner Holzstaub liegt über allem, was in der Schreinerei zu finden ist.

Kalender

Wie es sich für einen echten Handwerker gehört, hat Weiß einen Kalender mit hübschen Frauen in der Werkstatt hängen. Für seine weiblichen Mitarbeiter hat er allerdings auch noch einen Männer-Kalender aufgehängt. Finden Sie ihn?

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Vom Klotz zum Gesicht

Das Material für die Masken bekommt Jogi Weiß aus den Wäldern rund um Ravensburg. Das Holz stammt von der Weymouth-Kiefer, welches besonders gut zu verarbeiten und für die Hästräger später leicht zu tragen ist.
Die fast zehn Meter langen Holzscheite, die er aus dem Wald bekommt, bringt er selbst zur Sägerei. Dort werden ihm etwa ein Meter lange, ein Meter breite und rund 30 Zentimeter dicke Holzbretter gesägt.
Je nach Größe der herzustellenden Masken verkleinert er diese Bretter selbst in schmalere Holzscheite. Vier bis fünf dieser Holzklötze werden dann zu einem großen Klotz zusammengeleimt. Die Klötze müssen dabei so zusammengelegt werden, dass die Maserung des Holzes auf einander zu läuft. So arbeitet das Holz zur Mitte der Maske hin, was diese strapazierfähiger und länger haltbar macht.
 Aus dem Klotz in der Mitte entsteht später die Nase der Maske.
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Wenn er eine ganz neue Maske entwirft, schnitzt Jogi Weiß aus dem zusammengeleimten Holzklotz von Hand den Fräsling. Das ist eine Art Prototyp, nach deren Beispiel die Masken später hergestellt werden. Sie dienen beim Fräsen auch als Vorlage.
Die Ideen für die neuen Masken fliegen Jogi Weiß meist zu.

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Ist ein Fräsling vorhanden, kann die Maske aus dem Holzklotz gefräst werden.

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Charakterköpfe

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Nach dem Fräsen geht es daran, den Charakter des Narren herauszuarbeiten.

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Insgesamt betreut Jogi Weiß rund 80 Narrenvereine. Seine erste Maske war ein   "Epfelbießer" von der Narrenzunft aus Hilzingen-Weiterdingen im Kreis Konstanz.
Was eine Maske von ihm kostet, will Jogi Weiß nicht sagen. Doch mehr als 150 Euro sind es in jedem Fall. Das zahlen die Vereine offenbar gerne. Viele haben nämlich bereits zuvor schlechte Erfahrungen mit Hobby-Maskenschnitzern oder billigen Plastikmasken gemacht.
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Jogi Weiß selbst kennt nur noch drei weitere hauptberufliche Maskenschnitzer. Moderne Erfindungen, wie der 3D-Drucker und die Globalisierung machen auch vor den alemannischen Fasnetsmasken nicht Halt.

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Bunte Narren

Sind die Gesichtszüge geschnitzt, geht es ans Bemalen. Zuvor müssen aber noch alle Kanten abgerundet werden, damit die Farbe später nicht abblättert.
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Anschließend wird die Maske bemalt - oder wie der Profi sagt: patiniert. Anstatt mit dem Pinsel einzelne Gesichtszüge aufzumalen, wird die Maske zuerst komplett mit einer Grundierung überzogen. Die entspricht dem Grundfarbton der Maske.

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Patinieren bezeichnet nun das anschließende Auftragen und Abwischen der Farbe: Bei dieser Maske wird die Grundierung nun mit Hilfe eines Tuchs schwarz übertupft. In den Falten der Maske bleibt die schwarze Farbe tiefer hängen, als beispielsweise an den Wangen. So bekommt jede Maske ihre eigene Tönung, ihr eigenes Gesicht. 
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Zwischen Grundierung und Patinierung liegen mehrere Stunden. Die eine Farbschicht muss erst komplett ausgetrocknet sein, bevor die nächste aufgetragen wird. Zuletzt werden Augen und Mundpartie bemalt. Dann ist die Kresenzhex aus Wolfegg fertig.
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Abholbereit

Matthias Rotzler ist Zunftmeister der Narrenzunft Wolfegg. Er hat die Maske für ein anderes Zunftmitglied bei Jogi Weiß beauftragt und holt sie jetzt ab. Rund zwei Tage lang - inklusive Trocknungszeit für die Farbe - hat Jogi Weiß jetzt an dieser Maske gearbeitet.
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Maske auf und schon ist die Kresenzhex zum Leben erwacht.
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Verantwortlich:
Steffi Dobmeier
www.schwaebische.de
Karlstraße 16
88212 Ravensburg
online@schwaebische.de

Idee, Konzept:
 
Karin Geupel

Texte, Fotos:
Karin Geupel

Video Narrensprung:
Marcus Fey

Weitere Videos:
Karin Geupel


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