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Die Sonnenfinsternis am 20. März

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Es wird dunkel

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„Plötzlich kehrt Stille ein. Das Vogelgezwitscher wird leiser. Der Verkehrslärm ebbt ab. Die Menschen verstummen von einem Moment auf den anderen - die Blicke auf den Himmel gerichtet. Dort hinter Wolkenschleiern wird die Silhouette der Sonne, das gewohnte helle Rund, angeknabbert einem schwarzen Schatten. Immer mehr frisst unser eigener Erdtrabant die  Sonnenscheibe auf - da, noch ein letztes Aufbegehren einiger heller Punkte am Rand, dann herrscht Dunkelheit. Kälte.

Kaum jemand in Deutschland weiß nicht, wo er die totale Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 erlebt hat. Schließlich geschieht es nicht jeden Tag, dass sich die Sonne komplett verdunkelt - tatsächlich findet die nächste totale Sonnenfinsternis, die man von Deutschland aus sehen kann, erst am 3. September 2081 statt.

Doch auch die partielle Sonnenfinsternis am 20. März 2015 wird sicherlich wieder alle Blicke auf den Himmel richten.



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Thomas Freidank von der Volkssternwarte Laupheim zur Sonnenfinsternis (2011)

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Ein Schatten rast heran. Zunächst wohl unbemerkt trifft er die Erde auf dem Nordatlantik, zieht weiter in nordöstlicher Richtung, zwischen den Britischen Inseln und Island hindurch, verdunkelt dann den Himmel über den Färöer-Inseln und Spitzbergen und lässt schließlich nahe des Nordpoles von der Erde ab.

Von dieser totalen Sonnenfinsternis werden wir in Deutschland nichts mitbekommen, denn die Totalitätszone, also der Bereich, indem der Kernschatten der totalen Sonnenfinsternis die Erde trifft, ist gerade einmal 463 Kilometer breit.
Wesentlich größer ist der Halbschatten der Sonnenfinsternis. Er trifft Europa und Nordwestafrika.

In den Vormittags- und Mittagsstunden können wir daher eine partielle Sonnenfinsternis beobachten, die auch in Deutschland unterschiedlich finster ausfällt.
So wird die Sonne in Kiel oder Hamburg zu gut 80 Prozent bedeckt sein, während die Region zwischen Ulm und Bodensee nur eine rund 68-prozentige Abdeckung der Sonne studieren kann.

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Timing ist alles

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Perfektes Timing und ideale Distanz: Damit es zu dem astronomischen Schattenspiel kommen kann, müssen einige Bedingungen gleichzeitig erfüllt sein.

Da ist zunächst einmal der mathematische Zufall, dass der im Durchmesser rund 3500 Kilometer große Mond ziemlich genau auf die im Querschnitt 1,4 Kilometer große Sonne passt. Das liegt daran, dass die Sonne zwar 400-mal größer als der Mond, gleichzeitig aber 400-mal weiter entfernt ist. Deshalb wirkt es von uns aus gesehen so, als ob Sonne und Mond in etwa den gleichen Durchmesser haben.

Sonnenfinsternisse entstehen ausschließlich bei Neumond – doch zudem muss der Mond sehr nahe oder direkt auf einem der sogenannten „Drachenpunkte“ stehen, also dort, wo sich die Mondbahn und die Ekliptik schneiden.
Der Mond zieht seine Bahn um die Erde auf einer Bahn, die um fünf Grad gegenüber der Ekliptik (Ebene, auf der die Erde die Sonne umläuft) geneigt ist. Deshalb zieht der Neumond auch meist unbemerkt entweder oberhalb oder unterhalb der Sonne seine Bahn.

Manchmal jedoch steht der Neumond sehr nahe oder sogar direkt auf einem sogenannten „Drachenpunkt“ – einer Schnittstelle zwischen der Mondbahn und der Ekliptik. Dann kann er die Sonne bedecken.
Wie stark, das hängt davon ab, wie weit der Mond von der Erde und die Erde von der Sonne entfernt ist. Beste Voraussetzungen für eine Sonnenfinsternis herrschen, wenn der Neumond nahe zur sonnenfernen Erde steht.

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Wie entsteht eine Sonnenfinsternis?

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Partiell, total oder ringförmig

Wie eine Sonnenfinsternis entsteht (Größenverhältnisse und Abstände sind nicht proportional)
Wie eine Sonnenfinsternis entsteht (Größenverhältnisse und Abstände sind nicht proportional)
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Im Mittel finden pro Jahr 2,3 Sonnenfinsternisse statt. Diese können partiell, total oder auch ringförmig sein. Sie alle können aber nur von einem mehr oder weniger schmalen Bereich auf der Erdoberfläche aus beobachtet werden.

Bei einer partiellen Finsternis, wie wir sie am 20. März erleben werden, wird nur ein Teil der Sonnenscheibe durch den Neumond verdeckt. Der Beobachter steht dabei im Halbschatten des Mondes, der bis zu 7000 Kilometer breit sein kann.

Bei der totalen Sonnenfinsternis schiebt sich der Neumond vollständig vor die Sonnenscheibe, sodass nur noch der Strahlenkranz der Korona zu sehen ist. Der Beobachter steht hierbei im Kernschatten, der höchstens einen Durchmesser von 200 Kilometer hat und mit einer Geschwindigkeit von etwa 28 km/min vom Äquator aus von West nach Ost über die Erdoberfläche streicht und deshalb nur von einem sehr begrenzten Gebiet aus gesehen werden kann.
Die nächste totale Finsternis, die man von in Deutschland miterleben kann, findet am 3. September 2081 statt.

Ein eindrucksvolles Himmelsschauspiel ist auch die ringförmige Sonnenfinsternis: Sie kommt dadurch zustande, dass der Mond sich nahe seinem Apogäum - also seinem erdfernsten Punkt - befindet und deshalb die Sonnenscheibe nicht vollständig bedecken kann. Ein ringförmiger Teil der Sonnenscheibe bleibt sichtbar. Die nächste ringförmige Finsternis, die man von Nord- und Ostdeutschland aus beobachten kann, findet am 23. Juli 2093 statt.
Wie eine Sonnenfinsternis entsteht (Größenverhältnisse und Abstände sind nicht proportional)
Wie eine Sonnenfinsternis entsteht (Größenverhältnisse und Abstände sind nicht proportional)
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Finsternis über Oberschwaben

Stimmungsvolles Licht

Der Verlauf der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 über Deutschland.Blau marktiert sind die Zeiten, in denen der maximale Bedeckungsgrad der Sonne (rote Linien) erreicht wird.
Der Verlauf der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 über Deutschland.Blau marktiert sind die Zeiten, in denen der maximale Bedeckungsgrad der Sonne (rote Linien) erreicht wird.
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Los geht es mit der Sonnenfinsternis gegen 9.20 Uhr – dann beginnt der Mond sich vor die Sonne zu schieben.

„Wir in Laupheim rechnen damit das Maximum, also die regional maximal mögliche Abdeckung der Sonne von 70 Prozent gegen 10.37 Uhr zu erreichen“, erklärt der Hobby-Astronom Henri Ullrich von der Volkssternwarte Laupheim.
Stuttgart sei wenige Sekunden früher dran, habe aber eine Abdeckung von 71,6 Prozent.
Lindau ist mit einer 69-prozentigen Abdeckung ebenfalls ein wenig früher dran.

Gegen 11.47 Uhr wird der Mond die Sonnenscheibe wieder vollständig freigegeben haben.



Doch wer in dieser Zeit nicht nach oben schaut, wird von dem Himmelsschauspiel nichts mitbekommen.

Denn im Gegensatz zu einer totalen Sonnenfinsternis wird es bei einer partiellen Finsternis nicht wirklich dunkel: Selbst die restlichen 30 Prozent der Sonne sorgen für so viel Licht, dass einem der Unterschied so gut wie kaum auffällt.

„Es ändert sich aber die Lichtstimmung“, sagt Henri Ullrich. Wer genau darauf achte, bemerkt, dass diese in etwa dem Moment gleicht, wenn es am Morgen schon hell ist, die Sonne aber noch nicht am Himmel steht, meint der 55-Jährige, der sich bereits seit 35 Jahren mit Astronomie beschäftigt.


Der Verlauf der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 über Deutschland.Blau marktiert sind die Zeiten, in denen der maximale Bedeckungsgrad der Sonne (rote Linien) erreicht wird.
Der Verlauf der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 über Deutschland.Blau marktiert sind die Zeiten, in denen der maximale Bedeckungsgrad der Sonne (rote Linien) erreicht wird.
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Wo man die Sonnenfinsternis am Freitag beobachtet, spielt diesmal keine Rolle. „Lichtverschmutzung spielt bei der partiellen Sonnenfinsternis keine Rolle“, erklärt Henri Ullrich, schließlich werde es nicht dunkel wie bei einer totalen Sonnenfinsternis.


Wichtig sei allerdings, dass man einen freien Blick auf die Sonne hat, die etwa 40 Grad über dem Horizont stehen wird, so der Amateur-Astronom.


Übrigens: Während des Autofahrens oder Radelns sollte man die Augen auf den Verkehr richten und nicht nach oben schauen. Besser ist, man stellt das Fahrzeug kurz ab und schaut dann – natürlich nur entsprechend geschützt – dem Himmelsschauspiel zu.
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Derzeit sehen die Wetterbedingungen für die Sonnenfinsternis-Beobachter ganz gut aus.


Laut dem Wetterexperten Roland Roth von der Wetterwarte Süd liegt der Südwesten zwischen zwei Tiefdruckgebieten über der Nordsee und dem westlichen Mittelmeer. Das daraus resultierende kleine Zwischenhoch im Gebiet von der Ostalb bis zum Bodensee sorgt mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen wolkenfreien Blick auf die Sonnensichel, so seine Wetterprognose aufgrund der am Dienstag verfügbaren Daten.

Mit Niederschlägen sei ebenso wenig zu rechnen wie mit Nebel. Dafür sei die Luft momentan zu trocken, erklärt Roth. Doch könne er Frühnebel - gerade über dem Bodensee – nicht zu 100 Prozent ausschließen.


Und auch wenn am Freitag eigentlich der kalendarische und astronomische Frühling beginnt, sind die Temperaturen wenig frühlingshaft. Zu Beginn der Sonnenfinsternis rechnet Roland Roth mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, gegen 12 Uhr dürfte das Thermometer um die 12 Grad zeigen.

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Sonne und Strom

„Sonnenfinsternis: Droht Deutschland ein Blackout?“ titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung kürzlich und bezog sich dabei unter anderem auf ein Schreiben des Netzbetreibers Tennet. Dieser kontrolliert einen Großteil der Stromtrassen zwischen der Nordsee und den Alpen. Laut Tennet stellt die partielle Sonnenfinsternis „die Stabilität der Stromversorgung vor extreme Herausforderungen“.

Nachvollziehbar: Denn mit der Energiewende ist Solarenergie zu einem immens wichtigen Standbein in unserem Stromnetz geworden. Solaranlagen auf deutschen Dächern speisen täglich Strom in das Netz ein – wenn es genügend Sonnenschein gibt.

Doch eine Sonnenfinsternis bewirkt einen Einbruch der Solarstromleistung. So kann es laut einer Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin abhängig vom jeweiligen Bedeckungsgrad der Sonne zu großen Schwankungen des Energieeintrags ins Stromnetz kommen.

Dennoch: „Angst vor einem Netzblackout müssen die Deutschen nicht haben“, sagt Carsten Tschamber vom Solar Cluster Baden-Württemberg. Denn die Auswirkungen der Sonnenfinsternis seien den Netzbetreibern bis in die Einzelheiten bekannt. Es gebe genug Ersatzleistung sowie Regelungsstrategien.
„Zur Stabilisierung der Netze stehen unter anderem Pumpspeicher mit einer Leistung von rund sieben Gigawatt bereit“, sagt Tschamber. „Da insgesamt bis zu elf Gigawatt Ersatz für die kurze Zeit nötig ist, braucht es aber auch flexible Gaskraftwerke.“
Auch der starke Anstieg der Photovoltaik-Leistung nach der Sonnenfinsternis sei kein Problem, so Tschamber. Die Stromnetzbetreiber in Deutschland seien darauf vorbereitet, die Ersatzleistung wieder zeitlich präzise herunterzufahren.

In der deutschen Energiebranche, bei den Netzbetreibern und bei der Bundesnetzagentur sieht man es ähnlich und spricht derweil von mittleren Herausforderungen, die „beherrschbar“ seien.

Sonnenfinsternis: Droht Deutschland ein Blackout
Ernstfall um 9.29 Uhr
Pressemitteillung Tennet zur Sonnenfinsternis
Pressemitteilung Tennet zur Systemstabilität
Solar Cluster Baden-Württemberg





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Die Forscher an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin haben die Auswirkungen der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 auf die Stromerzeugung von Photovoltaikanlagen untersucht.

Zwischen 9.30 und 12 Uhr wird es während der Sonnenfinsternis zu einer Reduzierung der solaren Bestrahlungsstärke und damit zu Schwankungen in der Solarstromerzeugung kommen.

Deutschlandweit betrachtet werde bei klarem Himmel die Produktion von Solarstrom zunächst rasch von 17,5 auf 6,2 Gigawatt (GW) abfallen, nach der Sonnenfinsternis aber schnell wieder auf 24,6 GW ansteigen. Diese sehr großen Schwankungen müssen durch das zeitgleiche Hinzuschalten von Regelkraftwerken kompensiert werden.

Die Forscher kommen in ihrer Studie aber zu dem Schluss, dass die Auswirkungen der Sonnenfinsternis auf die Solarstromerzeugung und auf das Stromversorgungssystem in Deutschland zwar stark vom Wetter abhängen, letztlich aber „kalkulierbar und beherrschbar“ sind.

Studie





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Augen zu

Eine Sonnenfinsternis ist ein besonderes Ereignis, das sich viele nicht entgehen lassen wollen. Doch ohne geeigneten Schutz der Augen sollte man auf keinen Fall einen Blick in den Himmel riskieren, denn selbst bei einer 90- oder gar 99-prozentigen Abdeckung der Sonnenscheibe drohen noch ernsthafte Augenschäden bis hin zur Erblindung.

Verantwortlich dafür sind vor allem das ultraviolette Licht, aber auch das sichtbare Licht und die Wärmestrahlung. Sie zerstören die helligkeitsempfindlichen Stäbchen auf der Netzhaut und die farbempfindlichen Zapfen der Augen. Das merkt man aber nicht gleich, weil die Netzhaut schmerzunempfindlich ist. Hinzu kommt, dass der angeborene Drang zum Wegsehen nach einigen Sekunden direkten Sehens in die Sonne nachlässt.

Daher dürfen Sie die partielle Sonnenfinsternis am 20. März in keiner Phase ohne Augenschutz beobachten.


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Brille ist nicht gleich Brille

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Schutz bieten zertifizierte Spezial-Schutzbrillen, die man bei Optikern und im Handel erhält. Achten Sie darauf, das die Schutzbrillen CE-gekennzeichnet sind.

Auf gar keinen Fall darf man die partielle Sonnenfinsternis durch gewöhnliche Sonnenbrillen, CDs, geschwärzte Gläser oder Farb- und Schwarzweißfilme beobachten.
Die mit Ruß geschwärzten Gläser eignen sich deshalb nicht, weil sie meistens zu wenig geschwärzt sind und die Schwärzung beim Hantieren oft beschädigt wird.
Besonders gefährlich sind dunkle Sonnenbrillen: Diese lassen die ultraviolette Strahlung so gut wie ungehindert passieren. Zudem öffnen sich in dem Dunkel der Brille die Pupillen stärker, womit noch mehr UV-Strahlung in die Augen eindringen kann.
Finger weg auch von Rettungsfolien und Schweißerbrillen: Auch diese lassen die UV-Strahlung ungehindert passieren.

Achten Sie auch auf Ihre Mitmenschen. Wenn Ihnen auffällt, dass jemand ohne ausreichenden Schutz die Sonnenfinsternis beobachtet, warnen sie ihn. Er mag es Ihnen vielleicht nicht in diesem Moment danken, seine Augen tun es aber bestimmt.

Achten Sie auch auf Kinder, die oft solche Gelegenheiten zu „Mutproben” nutzen, bei denen derjenige gewinnt, welcher am längsten direkt in die Sonne schaut. Erklären Sie diesen, wie das Ereignis sicher zu beobachten ist.

Wenn Sie die Sonnenfinsternis durch ein entsprechend vorbereitetes Teleskop beobachten oder fotografieren wollen, lassen Sie diese Geräte niemals ohne Aufsicht herumstehen. Denn viele Kinder wie auch Erwachsene können oft der Versuchung nicht widerstehen, einen kurzen Blick durch optische Geräte zu werfen. Ohne einen geeigneten Filter kann es dabei innerhalb von Sekundenbruchteilen zur Zerstörung des Auges kommen.
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Auch wer die Sonnenfinsternis fotografieren will, sollte an einen entsprechenden Augenschutz zuerst denken.
Wer mit bloßen Augen durch den Sucher einer Kamera, eines Feldstechers oder eines Fernrohres in die Sonne schaut, kann dauerhaft erblinden. Denn in einem Kameraobjekt (wie auch in einem Fernglas) bündeln sich die Sonnenstrahlen wie hinter einem Brennglas und können innerhalb von Sekunden die Netzhaut des Auges zerstören.

Sie können entweder eine geeignete Filterfolie verwenden, die das Objektiv abdeckt oder aber auch spezielle Objektivfilter zur Sonnenbeobachtung, die man im Fachhandel erhält. Achtung: Okularfilter sind hierfür überhaupt nicht geeignet!

Recht gute Aufnahmen von der Sonnenfinsternis kann man mit einem Tele-Objektiv erhalten. Dieses sollte eine Brennweite von mindestens 200 mm (Kleinbild) haben.
Als Richtwert kann man sagen, dass Sie gute Finsternisfotos bekommen werden, wenn Ihre Digitalkamera den Vollmond bei entsprechenden Einstellungen ausreichend groß darstellt.







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Selbst wenn es zuerst verrückt klingt, kann man die Sonnenfinsternis auch beobachten, ohne in die Sonne zu schauen. Und zwar mithilfe einer „camera obscura“, auch Lochkamera genannt.

Dazu benötigt man zwei Kartonblätter. In den einen Karton bohrt man ein kleines Loch. Wenn man diesen senkrecht zur Sonne hält, kann man das durch das Loch projizierte Bild der Sonne auf der Fläche des zweiten Kartons auffangen.

Tipp: Wenn Sie auch keine Kartons zur Hand haben, dann suchen Sie einen Laubbaum und schauen Sie auf den Boden rund um den Stamm. Die kleinen Öffnungen zwischen den Blättern haben nämlich die gleiche Wirkung wie der gelochte Karton: Auf dem Boden kann man dann unzählige kleine Sonnenbildchen sehen.


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Wie eine Lochkamera funktioniert

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Impressum

Vollbild
Geschrieben und erstellt von Ingrid Augustin, Schwäbische Zeitung

Fotos: Shutterstock, dpa
Videos: Fotolia, Youtube
Audio: Regio TV Ulm

Literatur:
- dtv-atlas zur Astronomie;
- Die Sonnenfinsternis am 11. August 1999, Wolfgang Held

Links:
- Ausführliche Informationen zu Sonnen- und Mondfinsternissen findet man auf der Internetseite: http://www.sofi2015.de/

- Wer sich mehr über Astronomie informieren möchte, dem sei ein Besuch einer der zahlreichen Sternwarten in der Region empfohlen.
Die meisten von diesen bieten auch regelmäßige Führungen und Vorträge an.
Einige von ihnen haben am Freitag, 20. März während der Sonnenfinsternis geöffnet.
Hier eine Auswahl:

- Überlingen: http://www.sternwarte-ueberlingen.de/
- Laupheim: http://www.planetarium-laupheim.de/
- Rosenfeld: http://www.sternwarte-zollern-alb.de/
- Waldburg: http://www.sternwarte-waldburg.de/
- Ehingen: http://www.sternwarte-ehingen.de/
- Aalen: http://www.sternwarte-aalen.de/sternwarte.html
- Singen: http://www.sternwarte-singen.de/
- Wilhelmsdorf http://www.sternwarte-wilhelmsdorf.de/
- Eriskirch: http://www.astrosurf.com/euroastronomie/D-78256.htm










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