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Cannabis - die heilende Droge

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Eine Pflanze mit vielen Gesichtern

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Beim Thema alternative Medizin scheiden sich die Geister. Und das umso mehr, wenn es um eine Pflanze mit Suchtpotenzial geht.

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Theorie und Vorurteile

Marihuana, Weed, Gras - Cannabis hat viele Namen. Doch um den Ruf der krautartigen Pflanze steht es nicht sonderlich gut. Als Kiffer werden die Konsumenten verschrien. Gras soll dumm machen, berauschen, Halluzinationen hervorrufen. Und vor allem ist es illegal in Deutschland, also eine Droge.

Seit Jahrzehnten wird die Pflanze stigmatisiert. Ihre Fähigkeiten geraten dabei in den Hintergrund. Cannabis besteht aus mehreren hundert Stoffen, geläufig ist aber vor allem einer... 

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... und das ist THC (Tetrahydrocannabinol). THC ist der psychoaktiv wirkende Bestandteil der Pflanze. Er ist nicht nur für den Rausch verantwortlich, der nach dem Rauchen eines Joints entsteht, sondern auch für den schlechten Ruf, den Cannabis mit sich herumträgt.

THC ist zwar der bekannteste Inhaltsstoff, allerdings gibt es noch Hunderte weitere. 
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CBD (Cannabidiol) zum Beispiel. Neben THC zählt CBD zu den bekanntesten Cannabinoiden. Allerdings wirkt CBD nicht berauschend. Im Gegenteil: Dieses Cannabinoid erfüllt sogar medizinische Dienste. So kann es zur Entspannung beitragen, krampflösend sein - und das ganz ohne Verbot.
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Während THC wegen seiner psychoaktiven Wirkung in Deutschland illegal ist, darf CBD in allen möglichen Varianten konsumiert werden und ist sogar frei verkäuflich. Egal ob Cremes, Öle, Tinkturen oder Tropfen - nichts davon fällt unter das Betäubungsmittelgesetz, solang der THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt. 

Seit März 2017 gibt es in Deutschland ein Gesetz, das Cannabis auf Rezept ermöglicht. Leidet ein Patient unter einer schweren Krankheit, die eine Cannabistherapie als alternative Behandlungsform zulässt,  kann er sich von seinem Arzt einfacher als früher beispielsweise getrocknete Cannabisblüten oder Extrakte verschreiben lassen.

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Praxis und Potential

Helge ist seit über zehn Jahren chronisch krank. Er hat die Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS). Trotz jahrelanger Behandlung kann der heute 56-jährige Schreiner kaum noch gehen, geschweige denn normal in seiner Werkstatt arbeiten. Am schlimmsten sind die Schmerzen in der Nacht.

Leidet jemand an MS oder einer anderen schweren Krankheit wie Krebs oder dem Tourette-Syndrom, kann er beim Arzt nach der Behandlung mit Cannabis fragen. 
  
Im Jahr 2018 wurden bei den Apotheken rund 95 000 Rezepte für cannabishaltige Zubereitungen und reine Blüten eingelöst, das sagt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA). Dazu kommen mehr als 53 000 Packungen Fertigarzneimittel wie zum Beispiel für Mundsprays. Insgesamt wurden 2018 dreimal mehr cannabishaltige Rezepte ausgestellt als noch im Vorjahr.



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Woher das Gras kommt

Doch woher kommt das ganze Cannabis, das Patienten wie Helge zum Teil so dringend brauchen? 

Im Moment kommt es vor allem aus dem Ausland. Kanada, Israel und die Niederlande gehören zu den Export-Vorreitern. Mit der Liberalisierung 2017 wurde beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zwar eine Cannabisagentur gegründet, die den staatlich regulierten Anbau von Cannabis in Deutschland fördern soll. Die erste Ernte wird allerdings frühestens 2020 erwartet. 

Von dieser Verzögerung profitiert auch das Pharmaunternehmen Medropharm aus der Schweiz, das Mike Toniolo im Jahr 2014 mit ein paar Freunden in seinem Heimatort Kradolf-Schönenberg im Kanton Thurgau gegründet hat. Jeden Herbst ernten dort rund 150 Erntehelfer mehr als 70 Tonnen Cannabis. 




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Der Standpunkt der Schulmedizin

Neue Arznei wirft neue Fragen auf. Und nach der Gesetzesänderung von 2017 haben sich die Ärzte nicht unbedingt auf die alternative Therapieform Cannabis gestürzt, sagt Doktor Michael Viapiano von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. Er kennt die Gründe für die Zurückhaltung seiner Kollegen...


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Cannabis - eine unterschätzte Pflanze?

Auf diese Frage hat jeder eine unterschiedliche Antwort. Klar ist: Seit zwei Jahren gilt das Gesetz für Cannabis auf Rezept. Die Möglichkeit einer Alternative zur gängigen Praxis besteht also. Eine Option, die Schulmediziner, Cannabisproduzenten und chronisch kranke Menschen ganz unterschiedlich bewerten...


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Impressum

Redaktion und Texte
Caroline Messick

Videos
Janik Fregin
David Weinert
Caroline Messick
Medropharm   

Fotos 
Caroline Messick
Medropharm
Pixabay

Musik
freemusicarchive.org

Verantwortlich
Yannick Dillinger

Kontakt
www.schwäbische.de
Karlstraße 16
88212 Ravensburg
Telefon: 0751 / 2955 5555
online@schwaebische.de

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Kapitel 1 Eine Pflanze mit vielen Gesichtern

Die heilende Droge

Kapitel 3 Praxis und Potential

Cannabis kann helfen

Helges Schicksal

Kapitel 5 Der Standpunkt der Schulmedizin

Ärzte halten sich zurück

3 Fragen an...

Kapitel 6 Cannabis - eine unterschätzte Pflanze?

Cannabis - eine unterschätzte Pflanze?

Eine Frage der Einstellung

Kapitel 7 Impressum

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