Die höchste Eisenbahnbrücke Süddeutschlands
Die höchste Eisenbahnbrücke SüddeutschlandsSo spektakulär sieht es auf der Baustelle der Filstalbrücke in 85 Metern Höhe aus
53 Millionen EuroHier entsteht für 53 Millionen Euro die höchste Eisenbahnbrücke Süddeutschlands. An beiden Enden sind Tunnels. Das bedeutet für die Bauingenieure eine besondere Herausforderung.
Arbeiten in 85 Metern HöheHinter einer fragil wirkenden Absperrung geht es rund 85 Meter in die Tiefe. Im Tal fahren Autos auf dem Albaufstieg der A8 zwischen Stuttgart und Ulm.
Doppelbrücke zwischen TunnelDer rund 480 Meter lange Weg über das Tal ist eigentlich eine Doppelbrücke. Sie nimmt Gleise aus einem Tunnel mit zwei Röhren auf und führt sie direkt in den nächsten.
Züge sollen ab 2022 fahrenDa über die Neubaustrecke möglichst Ende 2022 bereits Züge fahren sollen, drängen die Arbeiten über dem Filstal. Das Projekt ist einige Monate im Verzug.
Die rund 150 Arbeiter schaffen teilweise rund um die Uhr. Doch bei Sturm Sabine mussten sie die Baustelle schließen.
7700 Tonnen StahlBis die Doppelbrücke fertig ist, werden rund 55 000 Kubikmeter Beton verbaut sein. Dazu kommen 7700 Tonnen Stahl und 800 Tonnen Spannstahl.
Zwei schlanke EinzelbrückenJede wird inklusive Schallschutzwänden 9,18 Meter Breite haben. Weil diese Einzelbrücken sehr schlank sind, mussten die Bauingenieure ein ausgefuchstes Tragwerk planen. Denn Wind oder Erschütterungen beim Zugverkehr können sie schnell verformen.
Stahlgestelle stützen die BrückeRund 80 Meter hohe Hilfskonstruktionen stützen die Brücke bis zum Fertigbau der Y-Pfeiler: gewaltige rot-blaue Stahlgestelle.
Sind die Y-Pfeiler der Westbrücke vollendet, werden sie auf Schienen zur Ostbrücke verschoben.
Neubaustrecke der BahnDie Brücke ist der spektakulärste Teil der 60 Kilometer langen Neubaustrecke Wendlingen-Ulm. Sie schließt an das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 an.
Mit bis 250 Stundenkilometern sollen die Züge in naher Zukunft über die Schienen rasen.
Schnellere VerbindungIst alles fertig, soll die Fahrzeit im Fernverkehr zwischen Stuttgart und Ulm auf rund 30 Minuten reduziert werden. Zum Vergleich: Auf der Altstrecke über die Geislinger Steige sind es 54 Minuten.
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