LEA-Verlängerung: Rat entscheidet
Die Flüchtlinge kommen
Ausgelegt ist die LEA für 500 bis 1000 Bewohner. Es sollten im Lauf des Jahres noch sehr viel mehr werden.
Von Beate Gralla
Enorme Hilfsbereitschaft
In den Hochzeiten helfen über 300 Ehrenamtliche in der LEA mit. Heute, bei einer Belegung mit durchschnittlich 400 Personen kümmern sich 100 Männer und Frauen regelmäßig um die Flüchtlinge.
Schlägereien und Feueralarm
Auf dem Gelände kam es mehrfach zu Massenschlägereien, und es gab regelmäßig absichtlich ausgelöste Fehlalarme, die die Feuerwehrleute in Atem gehalten und mitten in der Nacht aus dem Bett geholt haben.
Es werden immer mehr
Immer wieder protestierten Stadt und Landkreis gegen die Überbelegung, immer wieder wird versucht, durch Verlegungen und neue LEAs die Situation zu entspannen. Vergeblich. Der absolute Rekord wird am 23. September 2015 erreicht. An diesem Tag leben 4659 Männer, Frauen und Kinder in der LEA, die teils Stunden fürs Essen anstehen mussten, weil der Betrieb für so viele Menschen einfach nicht ausgelegt ist.
Personal wird aufgestockt
Auch die Polizei rüstet auf. Die Ellwangerinnen und Ellwanger sollen sich sicher fühlen in ihrer Stadt. Deshalb gehen zusätzlich zu den Revierbeamten täglich auch Bereitschaftspolizisten auf Streife.
Großeinsätze der Polizei
Mit einem Großaufgebot der Polizei soll das endlich geändert werden.
Ein weiteres Großaufgebot war nötig, um nach einer Massenschlägerei den Frieden wieder herzustellen. Auslöser war ein Streit bei der Essensausgabe im Ramadan.
Die Zahl der Straftaten steigt
Die Statistik dröselt aber nicht auf, wie viele der Straftaten in der LEA selbst begangen wurden.
Demo vor der LEA
Die Menge skandierte „Merkel muss weg“ und „Schützt unsere Kinder“. Anlass für die nicht angemeldete Demonstration waren offenbar die gewalttätigen Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln und anderen deutschen Großstädten. Der Aufruf zu dem Protest war zuvor via Facebook veröffentlicht worden.
Es wird ruhiger
Jetzt ist mehr Zeit, sich um die Flüchtlinge zu kümmern und sie auf ihr künftiges Leben vorzubereiten.
Eine Maßnahme neben Sportangeboten, Sprachkursen oder Spiel- und Lerntreff für Kinder und Mütter, ist die Lernwerkstatt, in der die Flüchtlinge erste Schritte auf dem Weg ins Berufsleben machen.
Das hat's gekostet
Im Herbst 2015 wurde in einer weiteren Halle eine Notunterkunft für 1000 Personen hergerichtet, die 6,15 Millionen Euro gekostet hat. Sie wurde nie gebraucht, der große Zuzug von Flüchtlingen war vorbei.
Das bringt die LEA
Die LEA schafft Arbeitsplätze, derzeit sind es 240.
Das Regierungspräsidium Stuttgart geht davon aus, dass die Bewohner ihr Taschengeld (135 Euro im Monat für Alleinstehende) in der Stadt ausgeben, was ebenfalls auf der Habenseite steht. Dazu bekommt die Stadt über den Finanzausgleich / Steuerzuweisungen im Jahr für die LEA 200.000 bis 400.000 Euro. Der Betrag hängt von der Zahl der Bewohner am Stichtag ab.
Flüchtlinge gibt's auch ohne LEA
Auch ohne die LEA müsste die Stadt Flüchtlinge aufnehmen. Das Landratsamt hat die Zahlen für 2015, 2016 und 2017 hochgerechnet. Danach würden ohne die LEA heute 609 Flüchtlinge in Ellwangen leben.
Ellwangen ist bunt
Das wollte die Aktion Ellwangen ist bunt ändern. In der Innenstadt haben In- und Ausländer ein buntes fröhliches Fest gefeiert. Das kam so gut an, dass es im Juni 2018 wiederholt wird.
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