Knast, Ex-Knacki und dann?Ein ehemaliger Straftäter berichtet über seine Erfahrungen nach der Haft.
Multimediales Storytelling von Anja Reichert
„Wir sind angehalten, die Gefangenen auf ihre Rückkehr in die Gesellschaft vorzubereiten.“ Thomas Mönig, Leiter JVA Ravensburg
„Wir sind angehalten, die Gefangenen auf ihre Rückkehr in die Gesellschaft vorzubereiten.“ Thomas Mönig, Leiter JVA Ravensburg
Die Rückkehr in die Gesellschaft
Das ist nicht immer leicht, doch der Wiedereinstieg in die Gesellschaft sollte gelingen, sagen viele, die im Feld des Vollzugs und der Straffälligenhilfe tätig sind: Gerade in Baden-Württemberg gebe es mit rund 40 Bewährungshilfevereinen, Sozialberatungen, Jugendhilfen oder Wohltätigkeitsvereinen ein flächendeckendes Netz an Hilfesystemen, das straffällig gewordene Menschen und Haftentlassene unterstütze, sagt etwa Horst Belz, Mitglied der Steuerungsgruppe des „Netzwerks Straffälligenhilfe Baden-Württemberg“. „Wir erreichen zwar nicht alle – manche kommen zur staatlichen Bewährungshilfe, andere brauchen es nicht –, aber die, die um Hilfe bitten, denen wird in Baden-Württemberg besser geholfen als in jedem anderen Bundesland.“
Zudem bereiten bereits in den Vollzugsanstalten verschiedene Resozialisierungsprogramme den Straftäter auf das Leben in Freiheit vor. „Das ist der Kern unserer Aufgabe“, sagt Thomas Mönig, Leiter der JVA Ravensburg. Ein zentraler Aspekt dabei sei Arbeit, Beschäftigung und Qualifizierung. Zudem gibt es in vielen Anstalten Anti-Gewalt-Training, Therapien, Kletterkurse – das Angebot ist groß.
Doch sei es keine Frage, dass der Schritt vom Gefängnis in die Freiheit ein sehr großer Schritt sei, so auch Thomas Mönig.
Die Probleme kommen nach der Haft
„Es gibt Leute, die haben ein paar Jahre Haft hinter sich, sind ein paar Tage draußen, sehen, das es nicht klappt und machen irgendwelche Dummheiten, damit sie wieder reinkommen.“ Rainer
„Es gibt Leute, die haben ein paar Jahre Haft hinter sich, sind ein paar Tage draußen, sehen, das es nicht klappt und machen irgendwelche Dummheiten, damit sie wieder reinkommen.“ Rainer
Die Motivation, etwas zu ändern
Rainer ist gelernter Maurer, hat jahrelang in der Logistik gearbeitet und nach seiner letzten Entlassung in drei Jobs: Einmal hat er die Stelle gekündigt, weil ihm die Tätigkeit zu eintönig war. Sein zweiter Arbeitgeber teilte ihm nach sechs Wochen mit, dass er nicht ins Team passe. Er wechselte in die Altenpflege, machte eine Weiterbildung zum Pflegeassistenten und wollte nun eine Ausbildung zum Altenpfleger machen. Am Morgen wurde ihm mitgeteilt, dass sein Arbeitsvertrag nicht verlängert werden würde.
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