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Los geht's

Mobilfunk in der Landwirtschaft

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Wie Mobilfunk die Landwirtschaft revolutioniert

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Totale Kontrolle auf dem Spargelfeld

Der Bad Saulgauer Landwirt Thomas Dreher bringt Gülle aus. Statt fest am Lenker hat er seine Hände immer wieder am Smartphone - das geht, denn sein Traktor fährt von alleine. 

"Lenksystem" ist hier das Zauberwort. Die Felder sind digital hinterlegt, der Traktor zieht zentimetergenau über das Feld seine Bahnen.

Auf dem Smartphone von Dreher 
wird der ganze Arbeitsablauf dokumentiert - zum Beispiel wie viel Gülle der Landwirt verbraucht hat, auf welchen Feldern er unterwegs gewesen ist. 

Die Digitalisierung ist längst in der Landwirtschaft angekommen. Mithilfe einer Software des Landmaschinenherstellers Claas kann Dreher zum Beispiel seine Daten verwalten.

Claas produziert in Bad Saulgau unter anderem Maschinen für die Futterernte.

Digital Farming ist für Landwirt Dreher die Zukunft.







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Video: So hilft das Smartphone in der Landwirtschaft

Landwirt Thomas Dreher sieht in der modernen Technik klare Vorteile.

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Video: So funktioniert das System

Thomas Anzer vom Landmaschinenhersteller Claas erklärt wie das digitale Landwirtschaftsprogramm "Farmnet365" funktioniert.

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Die App erleichtert die Arbeit auf dem mittelgroßen Betrieb mit rund 250 Hektar Ackerfläche und 120 Kühen enorm.

Doch dafür braucht es ausreichenden Empfang im Mobilfunknetz.

Immer wieder ärgert sich Landwirt Dreher zum Beispiel, wenn er mit seinem Handy telefoniert und das Gespräch aufgrund von schlechtem Empfang abbricht. 

Dabei ist schlechter Handyempfang beim Telefonieren noch das geringste Problem auf dem digitalisierten Hof in der Nähe von Bad Saulgau. 





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Video: Warum schlechter Handyempfang für einen Traktor schwierig werden kann

Landwirt Thomas Dreher sieht in der modernen Technik keine Nachteile.

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Selbstfahrende Traktoren, Melkmaschinen, automatische Dokumentation: Nicht nur Claas, auch andere Firmen bringen immer neue Innovationen auf den Markt, die die Landwirtschaft vereinfachen sollen. 

BigData ist dabei ein Stichwort. Das Wissen verändert die Arbeit drastisch: Dünger und Saatgut wird beispielsweise nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip verteilt, sondern dosiert.  

Dafür muss das Fahrzeug mit dem Smartphone kommunizieren können. Und das funktioniert via Mobilfunk. Ist das Netz nicht ausreichend, sind die Daten fehlerhaft.

Noch wichtiger werden Hochgeschwindigkeitsnetze, wenn Maschinen mit Maschinen kommunizieren müssen.

Denn das autonome mobile Landmaschinen, Agrarroboter und Drohnen irgendwann selbstständig zusammenarbeiten können, ist längst keine Zukunftsmusik mehr. 

"In der Entwicklung sind wir nicht weit davon entfernt", sagt Thomas Anzer von Claas. Voraussetzung dafür sei aber 5G - und zwar flächendeckend
 





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Hightech auf dem Spargeldfeld

Der "König" unter den Gemüsesorten ist anspruchsvoll, denn für Spargel darf es nicht zu heiß und nicht zu kalt werden, sonst sinkt die Qualität

Auch viele Spargelbauern setzen inzwischen auf moderne Technik. Ohne Mobilfunk wäre diese aber nutzlos.

Ein Ortsbesuch auf dem Spargelhof von Thomas Geiger in Tettnang. 
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Die von Landwirt Thomas Geiger eingesetzte Spargelüberwachung von Bosch misst regelmäßig in vier verschiedenen Tiefen die Temperaturen im Spargeldamm

Über Mobilfunk gelangen die Werte direkt auf das Tablet oder Smartphone von Geiger - und der kann reagieren. 

Zusammen mit der Wetterprognose und seiner Erfahrung kann Geiger den Erntezeitpunkt genau bestimmen. 
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Video: Wieso Empfang für das System essentiell ist

Spargelbauer Thomas Geiger kann sein System nicht immer einsetzen.

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Experten-Interview

Die Digitalisierung ist ein Megatrend in der Landwirtschaft, eine Schlüsselrolle spielt  ein flächendeckendes Netz.

Michael Glaser vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg erklärt, warum es wichtig ist, dass zuerst die Lücken im 4G- Netz geschlossen werden, bevor man über den Ausbau von 5G nachdenkt. Und wie Landwirte Mobilfunk am besten nutzen können. 

Wie kann Mobilfunk in der Landwirtschaft sinnvoll eingesetzt werden? 

Glaser:
Man muss in Baden-Württemberg ein bisschen Abstand davon nehmen, dass bald autonome Traktoren auf den Feldern unterwegs sind.

Was jeder Landwirt aber hat, ist ein Smartphone. Dafür gibt es mittlerweile diverse Agrar-Anwendungen und Apps. Was zum Beispiel gerade stark zunimmt, ist das Führen einer digitalen Schlagkartei.

Was früher händisch gemacht wurde, übernehmen zunehmend diverse Farmmanagementsysteme. Grundsätzlich können Landwirte mit smarten Anwendungen vor allem ihre Ressourcen effizienter einsetzen und so Betriebsmittel und Arbeitszeit einsparen. In der Landwirtschaft sehr kostbare Güter. 

Ist denn die Netzabdeckung überhaupt ausreichend für solche Anwendungen? 

Glaser:
Für die bisherigen Anwendungen bedarf es keiner großen Bandbreite. 4G/LTE reicht im Moment noch vollkommen aus. Wenn irgendwann Maschinen autonom auf dem Feld arbeiten sollen, braucht es natürlich ein stärkeres Netz.

Da müssen wir abwarten, wie da der Ausbau weitergeht. Es wäre allerdings erstmal sinnvoll, wenn es 4G/LTE flächendeckend geben würde. Aktuell beträgt die LTE-Netzabdeckung in Baden-Württemberg ca. 83 Prozent der Landesfläche.

Was müsste passieren, um die Infrastruktur auf dem Land zu verbessern?

Glaser: 
Man müsste die Netzabdeckung in den ländlichen Regionen untersuchen und gezielt, dort wo Lücken sind, nachbessern. Immer häufiger kommt es vor, dass kleinere Ortschaften beim Breitbandanschluss selber tätig werden und Glasfaserkabel verlegen. Wenn es um den Mobilfunk geht, sollte jedoch das Land oder die Regierung aktiv werden und Mittel dafür bereitstellen.   






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Impressum

Produktion: 
Thilo Bergmann und Franziska Telser

Grafik: 
David Weinert 

Zweite Kamera Bauernhof:
Carmen Graf

Foto Landwirt im Feld, Hofkarte:
365FarmNet GmbH

Verantwortlich
Yannick Dillinger

Copyright
Schwäbische Zeitung 2019 - alle Rechte vorbehalten

Kontakt
 www.schwaebische.de
Karlstraße 16
88212 Ravensburg
0751/2955 5555
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