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Mord im Ort

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Mord im Ort

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Schon längst sind Mord und Totschlag nicht mehr nur Großstadtverbrechen, die wir um Punkt 20.15 Uhr sonntäglich im Ersten mitverfolgen.

Die Krimi-Lust führt uns immer häufiger in die Provinz: zu Kommissar Kluftinger ins Allgäu oder zum bayrischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer. Jedes Jahr kommen laut Statista rund 500 neue Regional-Krimis auf den Markt.

Doch was reizt uns so sehr an Krimi-Geschichten, die in der Heimat spielen?


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Hype um Regional-Krimis

Volker Klüpfel und Michael Kobr stehen mit ihrem Allgäuer Kommissar Kluftinger regelmäßig in den Bestsellerlisten. Über sieben Millionen Exemplare der aktuell 13 Bände umfassenden Krimi-Reihe sind bereits erschienen, mehrere Bücher sind verfilmt worden.

Einige Menschen sehen die 2005 gestartete Kluftinger-Reihe als Grundlage für deutsche Heimat-Krimis an. Die Autoren selbst haben ihre Bücher mit Absicht "Allgäuer-Dialektfrei" verfasst.

Wieso, erklären sie im folgenden Interview.


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Ein Regional-Krimi lebt davon, dass Menschen vor Ort ihren Metzger und ihre Kneipe wieder erkennen, denken Volker Klüpfel (l) und Michael Kobr (r).

Michael Kobr erklärt im folgenden Video, was die Heimatverbundenheit für den Roman-Kommissar Kluftinger bedeutet.
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Der Hype um Regional-Krimis zieht viele Neuveröffentlichungen nach sich. Reicht der Ort als Kriterium aus, um aus einem Krimi einen Regional-Krimi zu machen?

Volker Klüpfel spricht im folgenden Video darüber, was er von Heimat-Krimis hält.
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Hier ermitteln die Roman-Kommissare, Hobbydetektive und TV-Polizisten in Baden-Württemberg und der Grenzregion in Bayern.

Mehr Informationen erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die Punkte in der Karte fahren.
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Dass die Kluftinger-Romane im Allgäu spielen, hängt vor allem damit zusammen, dass die beiden Autoren in der Region aufgewachsen sind und dort leben.

Das Allgäu als Krimi-Schauplatz zu wählen, war deshalb praktisch, sagt Michael Kobr.

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Fiktion und Realität

Kriminaltechniker Rainer Schick (l) und Oliver Weißflog (r), Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit im Polizeipräsidium Ravensburg, haben fast täglich mit Verbrechen und Straftaten zu tun.

Im Gegensatz zu Buch- und Filmkommissaren lösen sie ihre Fälle nicht in 90 Minuten. Das hat auch gute Gründe, wie die beiden unter anderem anhand der Spurensicherung erklären.
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Wenn Autoren oder Filmemacher eine Anfrage an die Polizei in Ravensburg schicken, versucht Oliver Weißflog diese zu beantworten.

Die Polizeiarbeit unterscheidet sich von der Darstellung in Filmen und Büchern. Oliver Weißflog kann die Faszination für Krimis verstehen, vor allem, wenn sie in der Region spielen.
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In den Fernsehprogrammen wird gemordet, was das Zeug hält, sagt Oliver Weißflog. In der Realität sind Tötungsdelikte aber eher die Ausnahme.
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Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg rund
486 000 Straftaten gezählt.
Die Zahl der Gesamtstraftaten liegt auf dem niedrigsten Stand seit 36 Jahren.
Auch die Aufklärungsrate von 65,3 Prozent ist die beste seit 1962.
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Straftaten gegen das Leben machen im Gegensatz zu Fällen in TV- und Buchkrimis einen verschwindend geringen Anteil an den festgestellten Straftaten aus.

Nur bei 0,1 Prozent der Fälle handelt es sich um Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen, fahrlässige Tötung und den strafbaren Schwangerschaftsabbruch.
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Von 391 Straftaten gegen das Leben im Jahr 2021 verblieben rund 77 Prozent im Versuchsstadium. Das häufigste Verbrechen ist der Totschlag. 


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Viele Regional-Krimis leben von ihren Hauptcharakteren: Kommissare und Hobbydetektive lösen im Alleingang oder mit kleinen Teams die kniffligsten Mordfälle.

In der Realität sieht das anders aus. Bei der Spurensicherung sind zum Beispiel meist drei Teams im Einsatz, um eine Verunreinigung von Spuren zu verhindern, erzählt Kriminaltechniker Rainer Schick im folgenden Video.
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Faszination am Verbrechen vor Ort

Sascha Hunner ist Psychotherapeut in Lindenberg im Allgäu. Er war mehrere Jahre Chefarzt in der Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Panoramaklinik in Scheidegg. 

Die Vorstellung, dass in Orten, die man kennt, nicht nur ein Ladendiebstahl, sondern ein Mord geschieht, macht Krimis für die Menschen greifbarer, sagt Sascha Hunner im folgenden Interview.

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Regionalkrimis können uns aus unserer Komfortzone holen. Das Beschreiben von Szenerien, bekannten Gebäuden und Orten, beispielsweise aus dem Allgäu, macht Geschichten fassbarer, sagt Sascha Hunner, den Sie hier hören.

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Als Leser oder Zuschauer ist man viel mehr involviert, wenn man die Handlungsorte kennt. In Fachkreisen wird das Immersion genannt.

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Krimis zu konsumieren, hilft auch dem eigenen Weltbild, sagt Sascha Hunner. Das Gute siegt, die Verbrecher werden zur Rechenschaft gezogen. Das befriedigt uns Menschen.

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Impressum

Redaktion, Text, Audio und Produktion:
Julia Brunner

Video:
Alexis Albrecht und Marcus Fey

Statistik:
Ralf Schöffmann

Fotos:
Titelbild: David Zawila/Unsplash
Kapitel 1: dpa
Kapitel 2: Ralf Schöffmann und Hans Scherhaufer
Kapitel 3: Julia Brunner und dpa
Kapitel 4: Sascha Hunner und Julia Brunner

Verantwortlich:
Andreas Müller und Jürgen Mladek
Schwäbische Zeitung
Karlstraße 16
88212 Ravensburg
www.schwaebische.de
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