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Schiedsrichter im Kreisliga-Alltag

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Schiedsrichter in den unteren deutschen Fußball-Ligen werden immer wieder zur Zielscheibe von Beleidigungen und körperlicher Gewalt.

Aber wie ist die Lage in der Region wirklich? Was motiviert die Menschen, über Abseits und Elfmeter zu entscheiden?

Wir haben in drei Wochen drei Schiedsrichter auf dem Sportplatz und bei einem Schulungsabend begleitet und nach Antworten gesucht.





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Klicken Sie sich durch und lernen Sie Schiedsrichter kennen, die Woche für Woche Spiele in der Kreisliga pfeifen. Scrollen Sie nach unten für das Fazit.

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Wir haben in drei Wochen drei Schiedsrichter in ihrem Alltag begleitet, Karl Vollmer, Adriana Fetscher und Hans-Peter Pecher. Und dabei faire und ruhige Spiele erlebt; Spieler, die Emotionen zeigen, aber den Schiedsrichter respektieren.

Dass die Spiele so ruhig verliefen, könnte auch damit zusammenhängen, dass sie im April stattfanden. Die ruhigste Spielzeit im Verlauf der Saison sei die erste Hälfte der Rückrunde, erklärt Wissenschaftlerin Thaya Vester.

In einer Befragung der Wissenschaftlerin gaben rund 10 Prozent der Schiedsrichter an, dass sie noch nie beleidigt worden seien. Vester sagt: "Es gibt durchaus auch diese positiven Erfahrungen."
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Positive Erfahrungen hat auch Karl Vollmer gemacht. Er führt es auf seine Leistung als Unparteiischer zurück, dass er bislang in seiner 40-jährigen Schiedsrichter-Laufbahn noch nicht gewalttätig bedroht wurde.

Und selbst wenn es zu einem gewaltbedingten Spielabbruch kommt, kann dies das Bewusstsein schärfen: Dass die Schiedsrichterin Adriana Fetscher bei einem Spiel geschlagen wurde, führte offenbar in diesem Punkt bei einigen Kickern zum Nachdenken und zu einer Sensibilisierung. 

Übrigens: Das Vorurteil, dass Probleme vor allem mit Mannschaften mit hohem Migrationshintergrund auftreten, hat sich im Spiel des FC Birumut Ulm gegen den SV Grimmelfingen nicht bewahrheitet.



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Ja, es gibt hin und wieder Vorfälle von Gewalt in der Kreisliga. Aber es ist keinesfalls der prägende Charakter der untersten deutschen Liga. Die Leidenschaft Fußball, das spürt man am Platz, schafft auch ein Gefühl von Gemeinsamkeit.

Das ist die Anspannung der Spieler, ein Tor schießen zu müssen, weil die Mannschaft sonst auf einen Abstiegsplatz abrutscht. Und die Erleichterung und Freude, wenn das Tor gefallen ist.

Das ist die Currywurst nach Spezialrezept, die in der Halbzeitpause verspeist wird. Das sind die Zuschauer, die lauthals "Foul" oder "Abseits" auf Spielfeld rufen - und der Schiedsrichter kein Problem damit hat. 

Das sind die Spielsituationen, in denen Spieler und Schiedsrichter unterschiedliche Meinungen vertreten und miteinander diskutieren - und nach dem Spiel in der "dritten Halbzeit" trotzdem gemütlich bei einem Bier zusammensitzen.

Und am nächsten Wochenende geht alles wieder von vorne los - gerne hochemotional, aber doch bitte gewaltfrei.






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Mai 2023

Recherche, Texte und Umsetzung:
Simon Federer

Fotos:
Simon Federer, Marcus Fahrer/dpa (Kapitel 2), Patrick Seeger/dpa (Kapitel 2), Noah Wedel/imago (Kapitel 3), dpa (Impressum)

Kamera:
Svenja Helfers (Kapitel 1), Simon Federer (Kapitel 2 und 4), Lea Dillmann (Kapitel 3 und Titel)

Schnitt:
Yannick Rehfuss, Lea Dillmann und Simon Federer

Verantwortlich:
Andreas Müller und Jürgen Mladek 
Schwäbische Zeitung
Karlstraße 16
88212 Ravensburg
www.schwaebische.de


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Karl Vollmer ist gerne Schiedsrichter. Allzu ernst nimmt er sich dabei nicht. Sein Spitzname ist "Turbo". "Nicht, weil ich so schnell bin, sondern weil ich so langsam bin", sagt Karl Vollmer.

Vereinskollegen haben ihm den Spitznamen vor vielen Jahren gegeben, als er viel Zeit brauchte, um einen Pass abzuholen. Damals kam der Golf GTI auf den Markt, und die Kameraden forderten von Karl Vollmer: Er soll endlich den Turbolader anschalten.

40 Jahre lang pfeift der Schiedsrichter Spiele, hauptsächlich in der Kreisliga. Ans Aufhören denkt "Turbo" nicht.

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Alter: 62 Jahre

Beruf: Groß- und Außenhandelskaufmann

Schiedsrichter seit: 40 Jahren

Schiedsrichtergruppe: Wangen

Verein: SV Aichstetten

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Auf dem Kunstrasenplatz in Weißenau läuft das Spiel des TSV Eschach II gegen TSG Bad Wurzach.  Allein, ohne Linienrichter, ohne Funkkontakt, trifft Karl Vollmer Entscheidungen, die über Auf- oder Abstieg entscheiden können. Verliert Bad Wurzach, rutscht das Team auf einen direkten Abstiegsplatz. Die Jungs beider Mannschaften gehen in die Zweikämpfe, gehen auch den Schiedsrichter ab und zu verbal an.

Die Spieler und Zuschauer betrachten das Spiel aus der Perspektive der jeweiligen Mannschaft. Wie wäre es, einmal die Perspektive des Schiedsrichters einzunehmen? Scrollen Sie dafür weiter. 


  
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Das Spiel gegen die TSG Bad Wurzach verläuft ruhig und fair. Am Ende steht es 3:1 für Eschach.

Der Eschacher Trainer Alessandro Fatigati erzählt: Schon das vierte Jahr in Folge sei der TSV Eschach II an der ersten Stelle in der Fairplay-Tabelle, bislang habe das Team nur 14 Gelbe Karte bekommen und keinerlei Gelb-Rote Karte.

Das liegt am Verein, erklärt der Trainer. Auch die erste Mannschaft des TSV, die in der Landesliga spielt, nehme einen der oberen Ränge in Sachen Fairplay ein.

Nicht immer geht es in der Kreisliga so fair zu. Scrollen Sie weiter, um andere Schiedsrichter kennenzulernen, die schon negative Erfahrungen gemacht haben.


 
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Fußball ist schon lange keine reine Männerdomäne mehr. Und das gilt auch für die Schiedsrichterei. Adriana Fetscher pfeift Woche für Woche Frauen- und Männerspiele.

Bevor Adriana Fetscher Unparteiische wurde, dachte sie: "Das ist doch voll einfach, die Schiedsrichter machen aber nur Fehler." Heute weiß sie: Oft gebe es verschiedene Sichtweisen auf Schiedsrichter-Entscheidungen.

Nicht alle männlichen Spieler hören allerdings gerne auf eine Schiedsrichterin. Adriana Fetscher hat deshalb schon eine schmerzhafte Erfahrung machen müssen. 
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Alter: 26 Jahre

Beruf: Studentin

Schiedsrichterin seit: 2017

Schiedsrichtergruppe: Ulm/Neu-Ulm

Verein: SF Dettingen/Teck
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Ein Match der A-Junioren im Herbst 2022 eskalierte so weit, dass die Polizei kommen musste.

Es war ein von Anfang an schwieriges, hitziges Spiel im Fußballbezirk Donau/Iller, wie Adriana Fetscher es schildert. Es lief bereits die 89. Minute. Ein Jugendspieler akzeptierte eine Entscheidung der 25-jährigen Schiedsrichterin nicht - und beleidigte sie prompt heftig: "Du Fotze!"

Noch bevor sie ihm die Rote Karte für die Beleidigung zeigen konnte, schlug der 16-Jährige ihr mit voller Wucht ins Gesicht. 













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Adriana Fetscher brach das Spiel, in dem sie geschlagen wurde, nicht ab. Dass allerdings Fußballspiele wegen Gewalt gegen Unparteiische oder Spieler vorzeitig beendet werden, passiert immer häufiger. 

In den Saisons 2018/2019 und 2019/2020 wurden 973 Spiele oder jedes 2415. Spiel gewaltbedingt abgebrochen; allein in der Saison 2021/22 waren es schon 911 Spiele oder umgerechnet jedes 1339. Spiel.
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Die Tübinger Kriminologin Thaya Vester forscht seit mehr als zehn Jahren über Gewalt im Amateurfußball. Sie hat alle gewaltbedingten Spielabbrüche in den Saisons 2018/2019 und 2019/2020 untersucht.

Dabei stellte sie fest, dass es im Spätherbst am meisten Spielabbrüche gibt. Am Anfang der Saison gebe es vergleichsweise wenige Fälle, die Zahl steige im Spätherbst "extrem" an, sagt Vester. Und sei deutlich höher als zum Saisonende hin - was man so nicht unbedingt erwarten würde, meint Vester. Denn dann geht es schließlich um Aufstieg oder Abstieg.


Weitere Erkenntnisse der Studie:
  • Spiele werden häufig in den letzten drei Minuten vor der Halbzeit abgebrochen.
  • Insbesondere Einwechselspieler fallen negativ auf.
  • Bei mehr als einem Drittel der Spiele sah sich der Schiedsrichter selbst in Gefahr.

Scrollen Sie weiter, um zu erfahren, wie Adriana Fetscher mit der Gewalterfahrung umgeht.
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Auch das Spiel, in dem Adriana Fetscher geschlagen wurde, fand im Spätherbst statt. Die Schiedsrichterin steht nach dem Vorfall weiter auf dem Platz.

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Es ist Ostermontag und Adriana Fetscher pfeift das Reserve-Spiel SV Oberelchingen gegen FC Hüttisheim. Die Spieler auf dem Feld akzeptieren ihre Entscheidungen, beschweren sich kaum. Auch die Zuschauer sind mit ihrer Leistung zufrieden.

Der Oberelchinger Stadionsprecher Tobias Glöckle sagt, es sei im Jahr 2023 ganz normal, dass eine Frau ein Herren-Spiel pfeift, es mache keinen Unterschied, ob der Unparteiische männlich oder weiblich sei.


Dass man oft von Gewalt-Vorfällen höre, sei ein „Armutszeugnis“, meint Glöckle. „Ich muss mich nicht in der zweitniedrigsten Klasse am Feiertag beleidigen lassen.“
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Aufgeregt hat sich Hans-Peter Pecher früher immer wieder darüber, dass Unparteiische die Papier-Spielberichte nicht richtig oder schwer lesbar ausgefüllt haben. Und irgendwann hieß es, wie Pecher erzählt: "Ich soll nicht immer über die Schiedsrichtergruppe meckern, sondern soll die Füße in die Hand nehmen und mal selber Schiedsrichter werden.“

Jetzt ist Pecher nicht nur Schiedsrichter, sondern auch Jugend-Spielleiter im Bezirk Donau/Iller. Der 1,90-Meter große Mann kennt viele der Spieler schon seit Jahren. 
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Alter:  53 Jahre

Beruf: Versicherungsmakler

Schiedsrichter seit: 15 Jahren

Schiedsrichtergruppe: Ulm / Neu-Ulm

Verein: SC Lehr

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Es regnet. Hans-Peter Pecher pfeift das Reserve-Spiel FC Birumut Ulm gegen SV Grimmelfingen auf dem Oberen Kuhberg in Ulm. Es verläuft ruhig. Ein „Sonntagskick“, wie es ein allein stehender Zuschauer mit Regenschirm und Energy-Drink in der Hand bezeichnet und ergänzt: „Alle wollen morgen wieder gesund zur Arbeit fahren.“

Und dennoch habe er bei Kreisliga-Schiedsrichtern im Allgemeinen beobachtet: „Die Schiris sind immer sehr alt, die kommen nicht hinterher.“ Außerdem seien sie beeinflussbar. „Wenn du jetzt von außen reinschreist: Foul, pfeift der einfach Foul.“ Oder eben Abseits. Was ihm bei Schiedsrichtern fehle, sei eine eigene Meinung. „Das beobachte ich schon seit Jahren.“ Allerdings sei heute wenig los, weil es regnet, deshalb gebe es auch weniger Rufe.

Wie Hans-Peter Pecher dies empfindet, erklärt er im Interview.
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Am Spielfeldrand steht Anil Aslaner, Vereins-Funktionär des FC Birumut Ulm und Spieler der ersten Mannschaft.

Der FC Birumut Ulm wurde Ende der 80er-Jahre von Migranten aus der Türkei gegründet. "Birumut" bedeutet soviel wie "Eine Hoffnung", verrät Anil Aslaner. Heute seien im Verein, der außer Fußball keine Abteilungen hat, verschiedenste Menschen mit Migrationshintergrund vertreten, hauptsächlich Türkischstämmige.

Aslaner ist zufrieden mit der Schiedsrichterleistung von Hans-Peter Pecher. Man merke die Erfahrung, sowohl sportlich als auch pädagogisch-zwischenmenschlich. Aber jeder Schiedsrichter in der Kreisliga sei anders.
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 „Extrem traurig“ findet Anil Aslaner, was beim Spiel gegen die TSG Söflingen im vergangenen September passiert ist. Der Vorwurf von Birumut: Der Schiedsrichter habe sich rassistisch gegenüber einem Spieler geäußert. Daraufhin solidarisierten sich die Söflinger Spieler mit Birumut und alle weigerten sich weiterzuspielen.

Beide Mannschaften wurden für den Spielabbruch bestraft; das Spiel wurde also als verloren gewertet und sie mussten eine Geldstrafe zahlen. Denn im Sportrecht obliegt es nur dem Schiedsrichter, ein Spiel zu beenden. Das Verbandsgericht, das höchste Gericht im Gebiet des Württembergischen Fußballverbands, wies die Einsprüche von Birumut und Söflingen zurück.
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Zurück auf dem Spielfeld mit Hans-Peter Pecher. Der Unparteiische kennt viele Spieler und die Spieler kennen sich auch untereinander. „Da wird es nie ein Risikospiel geben, wenn man sich schon so lange kennt.“

Diese Nähe zeigt sich auch im Spiel. Hans-Peter Pecher spricht viel mit den Jungs, lächelt, reicht solchen die Hand, die auf dem Boden liegen, er klatscht mit Spielern ab, die ausgewechselt werden.

 Es steht unentschieden, 2:2, gleich wird das Spiel abgepfiffen. Doch dann wird es vor dem Tor Birumuts hitzig. Spieler geraten aneinander, diskutieren, gestikulieren, weitere Spieler kommen hinzu. Hans-Peter Pecher kommt herbei, andere Mitspieler halten die Streitlustigen zurück.

Pecher pfeift die zwei Spieler herbei und zeigt ihnen die Gelbe Karte. Die beiden reichen sich die Hand. Pecher pfeift das Spiel ab. 
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Auf dem Fußballfeld treffen Kreisliga-Schiedsrichter alleine die Entscheidungen. An diesem Abend sind sie nicht alleine.

Rund 60 Schiedsrichter, darunter Hans-Peter Pecher, und eine Schiedsrichterin, Adriana Fetscher, sind zum verpflichtenden Schulungsabend der Schiedsrichtergruppe Ulm/Neu-Ulm gekommen.

Im vollen Saal im Restaurant des ESC Ulm spricht Ralf Lalka vom Schiedsrichter-Lehrstab zum Thema Verwarnungen - Gelbe Karten, Rote Karten, aber nicht nur. 






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"Wer nutzt die Ansprache?", fragt Ralf Lalka in die Runde. Die Ansprache ist eine Möglichkeit, mit dem Spieler über sein Verhalten zu reden, bevor der Schiedsrichter eine Karte zeigt.

"Man versucht immer zu kommunizieren, finde ich", antwortet ein Schiedsrichter im Publikum und ergänzt ironisch: "Bevor man die Karte rauszieht - das ist viel Arbeit."

Es gibt ein paar Dinge beim Verwarnen zu beachten. Das demonstriert Hans-Peter Pecher zusammen mit einem anderen Schiedsrichter, der kleiner als Pecher ist. Scrollen Sie weiter, um das Video anzuschauen.

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In der umgekehrten Situation, wenn der Spieler größer als der Schiedsrichter ist, empfiehlt Ralf Lalka: Beim Verwarnen mehr Abstand halten. So können Unparteiische den Größenunterschied kompensieren - damit die Karte auch eine Wirkung erzielt.

Auch hier ist wieder die Kommunikation entscheidend. Zu vermeiden sind laut dem Schiedsrichterlehrer Aussagen wie: "Lass bitte sowas bleiben, beim nächsten Mal fliegst du runter." Oder: "Lass den Scheiß!" Stattdessen sollten sich Schiedsrichter kurz halten: "So nicht." Oder: "Die Grenze ist erreicht." Und dann kommt die Karte.

Ralf Lalka hat auch einen Tipp, wie Schiedsrichter mit wütenden Spielern umgehen können. Diesen sollten Schiedsrichter am besten nicht direkt in die Augen schauen, sondern auf die Nasenwurzel. "Dann fühlt der sich auch nicht provoziert, wie wenn man ihn direkt wie so einen Stier anschaut." Dann können die Schiedsrichter auch den Blick halten.

Wie es sich anfühlt, mit wütenden Spielern auf dem Platz zu stehen, erzählt der Schiedsrichter Jens Steck im Interview.









 
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Jens Steck ist seit 2015 Schiedsrichter und pfeift Spiele bis zur Landesliga. Vor kurzem ist er in diese Liga aufgestiegen und hofft, dass er dort Fuß fassen kann.

Den Schulungsabend empfindet er nicht als Pflichtprogramm, sondern es macht ihm Spaß, den Abend mit seinen Kumpels zu verbringen.



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Die Schulung ist vorbei. Jetzt treffen sich die Schiedsrichter nebenan im Restaurant des ESC Ulm. Es gibt Bier, Currywurst und Gyros mit Metaxa-Soße. 

Am Tisch sitzt Rüdiger Bergmann, seit 30 Jahren Schiedsrichterobmann der Schiedsrichtergruppe Ulm/Neu-Ulm. Rüdiger Bergmann erzählt: Die Mannschaften halten auf dem Fußballplatz zusammen. "Der Schiedsrichter hat keine Freunde, der ist allenfalls geduldet." Wenn es dann schlecht läuft, dann sei er der Erste, auf den sich der Zorn entlade.

Gerade deshalb ist es wichtig, dass Schiedsrichter die Geselligkeit pflegen, sagt Bergmann. Wie bei einem Schulungsabend.

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